• Anzeigentafel mit aufgrund von Streik annullierten Flügen am Flughafen Frankfurt/Main

Warnstreik am Frankfurter Airport angelaufen

Sicherheitspersonal Flughäfen: Arbeitgeber müssen sich bewegen

Seit zwei Uhr am Morgen befinden sich mehrere hundert Sicherheitskräfte, die unter dem Dach des dbb beamtenbund und tarifunion in der komba gewerkschaft organisiert sind, im Ausstand. dbb Verhandlungsführer Volker Geyer spricht von einer „beeindruckenden Antwort der Beschäftigten auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber“.

Als „beeindruckende Antwort der Beschäftigten auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber“ hat Volker Geyer, stellvertretender Vorsitzender und Tarifvorstand des dbb, den um zwei Uhr am Morgen begonnenen Warnstreik des Sicherheitspersonals am Flughafen Frankfurt bezeichnet. „Wer bislang noch geglaubt hatte, die Kolleginnen und Kollegen stünden nicht hinter ihren Forderungen und hätten Hemmungen, für bessere Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen einzutreten, hat sich getäuscht“, sagte Geyer am 15. Januar 2019 in Berlin. Bereits in den frühen Morgenstunden hatte der Warnstreik am Frankfurter Airport bereits zu erheblichen Einschränkungen geführt, rund 600 der geplanten 1.200 An- und Abflüge wurden nach Angaben des Betreibers Fraport von den Fluggesellschaften gestrichen, viele weitere haben Verspätungen. Die Arbeitsniederlegungen am hessischen Drehkreuz haben zudem Auswirkungen auf den gesamten nationalen und internationalen Flugverkehr.

„Im Laufe des Tages werden weitere Kolleginnen und Kollegen in den Warnstreik treten. Wir erwarten, dass sich bis 20 Uhr weit mehr als 1.000 an den Arbeitskampfmaßnahmen beteiligen“, kündigte dbb Verhandlungsführer Geyer an. „Anstatt sich nun in die Büsche zu schlagen und im Chor der berechtigten Unmutsbekundungen der betroffenen Fluggäste unterzutauchen, sollten die Arbeitgeber die Forderungen der Beschäftigten endlich ernst nehmen und auf dieser Grundlage konstruktiv werden. Wir erwarten in der nächsten Verhandlungsrunde am 24. Januar in Berlin ein verhandelbares Angebot, um zu einer Lösung zu kommen“, machte Geyer deutlich.

Der dbb hat in Frankfurt für den 15. Januar 2019 von 2.00 bis 20.00 Uhr zu einem Warnstreik aufgerufen, weil die Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherung (BDLS) für die rund 23.000 Beschäftigten der Flugsicherheit bislang ergebnislos geblieben sind. Der dbb setzt sich für einen bundesweit geltenden Entgelttarifvertrag, verbesserte Mantelregelungen sowie eine Neuregelung des Entgeltrahmens – unter anderem der Zeitzuschläge – für die Beschäftigten in der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle und darüber hinaus darüber hinaus auch für die Servicekräfte (etwa Gepäckwagenmanagement und sonstige Servicedienstleistungen) ein.

Der dbb fordert

  • § 5 LuftSiG: 19,50 Euro Stundenentgelt
  • Service: 12,60 Euro Stundenentgelt
  • Je eine weitere Entgeltstufe nach Betriebszugehörigkeit von 10 und 25 Jahren
  • 12 Monate Laufzeit
  • Überstunden- / Mehrarbeitszuschlag: 30 Prozent
  • Zahlung des Überstunden- / Mehrarbeitszuschlags ab Überschreiten der Regelarbeitszeit nach Arbeitsvertrag
  • Zuschlag für Sonntagsarbeit: 50 Prozent
  • Zuschlag für Feiertagsarbeit: 125 Prozent
  • Oster- und Pfingstsonntag gelten zusätzlich als Feiertage
  • Nachtarbeitszuschlag: 25 Prozent

Des Weiteren will der dbb erreichen

  • §§ 8, 9 LuftSiG: Annäherung an den Bereich § 5 LuftSiG, einen Ausgleich für Wegezeiten außerhalb der Arbeitszeit
  • Vereinbarung einer neuen Eingruppierungssystematik, unter anderem mit zusätzlichen Entgeltgruppen für Vorgesetzte und administrative Beschäftigte
  • Zuschläge sollen kumulierbar sein; Ausnahme: Sonn- und Feiertagszuschläge, bei deren Zusammentreffen der höhere Zuschlag zu zahlen ist

 

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