VDR und VBE
Schulschließungen: Strikte Umsetzung der Beschlüsse gefordert
Die meisten Schulen in Deutschland sind seit Mitte Dezember geschlossen. Die Anwesenheitspflicht wird weiterhin ausgesetzt, das haben Bund und Länder am 19. Januar 2021 vereinbart. Die dbb Bildungsgewerkschaften begrüßen die Entscheidung und fordern von den Ländern ein einheitliches Vorgehen.
„Mit der Entscheidung, die Schulen bis Mitte Februar geschlossen zu halten, kommen die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten den Empfehlungen der Virologen und Experten nach. Und das ist richtig so!“, betonte Jürgen Böhm, dbb Vize und Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR).
Nun sei es an den Kultus- und Bildungsministerien der Länder, diese Beschlüsse allumfassend umzusetzen. Dass es an den Schulen ein Infektionsgeschehen gibt, sei hinlänglich bekannt. Die Schulen daher nicht im Präsenzunterricht zu halten, sei eine logische Schlussfolgerung, die konsequenterweise einhergehe mit den weiteren Maßnahmen und Verschärfungen des Lockdowns.
„Dass es immer wieder Bundesländer gibt, die diese Maßnahmen und Regelungen missachten, ignorieren und mit einer Vehemenz außer Kraft setzen, ist schier unfassbar und mittlerweile unerträglich!“, empörte sich Böhm. Nur weil manche Verantwortliche ihre Hausaufgaben nicht gemacht hätten, müssten Kinder, Jugendliche, Eltern und deren Angehörige ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.
Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), forderte ebenfalls von den Ländern, die Beschlüsse nicht „weichzuspülen. Die Kanzlerin hat in der Pressekonferenz darauf hingewiesen, dass auf die restriktive Umsetzung gedrungen werden muss. Dies sollten die Kultusministerien ernstnehmen und entsprechend agieren. Was nämlich nach dem letzten Beschluss auf Ebene der Länder geregelt wurde, lässt einen teilweise fassungslos zurück. Ein Beschluss, der Schulschließung vorsieht, ist mit dem Aussetzen der Präsenzpflicht, wie zum Beispiel in Hessen, eben nicht adäquat umgesetzt. Das provoziert, dass eben doch viele Kinder in die Schule kommen. Offiziell wird von 25 Prozent gesprochen – in einzelnen Klassen und Schulen ist es aber die Hälfte der Schülerinnen und Schüler. Damit wird das eigentliche Anliegen ad absurdum geführt“, erklärte Beckmann.