Hamburg
Samstagsarbeit in den bezirklichen Kundenzentren sorgt für Ärger
Als völlig unnötig und provozierend hat der dbb hamburg den Vorstoß des Senats zur Öffnung der Kundenzentren bezeichnet. Demnach sollen an den zwei folgenden Samstagen zum Abbau der „Corona-Bearbeitungsrückständen“ die bezirklichen Kundenzentren geöffnet sein.
„Seit Anfang 2018 sind die Öffnungszeiten der Kundenzentren auf 60 Stunden pro Woche ausgedehnt worden (Montag bis Freitag von 7.00 - 19.00 Uhr); dem haben wir zwar zähneknirschend, aber im Sinne der Bürger*innen zugestimmt. Das Kundenzentrum Hamburg Mitte öffnet bereits an Samstagen. Nun sollen auf die Schnelle alle anderen Kundenzentren im Wechsel auch an den zwei folgenden Samstagen öffnen. Abgesehen von der nicht zu akzeptierenden Kurzfristigkeit: Ohne jegliche Absprache oder Diskussion mit den Personalräten und Gewerkschaften werden die Beschäftigten in den Kundenzentren quasi drangsaliert und genötigt jetzt auch noch am Samstag zu arbeiten“, zeigte sich dbb Landeschef Rudolf Klüver verärgert.
Das ohnehin fragwürdige Projekt „Neuorganisation der Kundenzentren“ – derzeit noch angesiedelt bei der Finanzbehörde – hab es anscheinend versäumt, rechtzeitig auf die absehbare prekäre Situation in den Kundenzentren zu reagieren, monierte Klüver. Es sei aber Sache der Projektleitung, für ordentliche Arbeitsabläufe zu sorgen und mit Weitsicht zu agieren. Als Konsequenz daraus müsse das Personalamt nun also mit einer „vorläufigen allgemeinen Regelung“ agieren und stelle damit alle Mitbestimmungsrechte der bezirklichen Personalräte zumindest infrage. „Auch die bezirklichen Personalräte sind stinksauer und erwägen bereits juristische Schritte, die wir gerne unterstützen. Mein Plädoyer: Schafft dieses leidige Projekt endlich ab und lasst die Bezirke ihre Angelegenheiten wieder selbst regeln; dieses ‚Von-Oben-Herab‘ gehört auf den Müll! Im Zeitalter der Digitalisierung mit steigender Zahl der Online-Angebote die Öffnungszeiten noch weiter auszudehnen, ist völliger Murks“, so der dbb Landesvorsitzende.