Deutscher Philologenverband (DPhV)
Reform der Kultusministerkonferenz gefordert
„Nicht nur angesichts des Dauerproblems Lehrkräftemangel ist eine grundlegende Reform der Kultusministerkonferenz (KMK) notwendig“, sagte die DPhV Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing am 19. August 2019.
Konkret forderte sie, die Amtszeit von einem Jahr auf drei Jahre zu verlängern. Zudem solle der Posten nicht mehr von einer aktiven Kultusministerin oder einem Kultusminister besetzt werden, sondern von einer/m ehemaligen. Der DPhV halte die Arbeit der KMK grundsätzlich für unverzichtbar und drücke seine explizite Wertschätzung für den amtierenden KMK Präsidenten aus. Trotzdem betonte Lin-Klitzing: „Ich halte eine Professionalisierung der Arbeit der Kultusministerkonferenz für unbedingt nötig, um die Probleme im Bildungsbereich langfristig lösen zu können. Jährlich wechselnde Schwerpunktsetzungen erschweren das substanzielle Angehen der länderübergreifenden Probleme. Dazu gehören die Vergleichbarkeit des Abiturs auf höherem Niveau sowie der anderen Schulabschlüsse, die Digitalisierung und der wiederkehrende ‚Schweinezyklus‘ von regelmäßig zu vielen und zu wenigen Lehrkräften. Hier brauchen wir längerfristige Perspektiven."
Dies habe zuletzt die Debatte um das Abitur gezeigt, die von der amtierenden baden-württembergischen Kultusministerin und ehemaligen Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Susanne Eisenmann, im Juli angestoßen worden war. Um die großen Bildungsprobleme angehen zu können, sei es eher hinderlich, amtierende Kultusministerinnen oder Kultusminister ins Amt des Präsidenten zu berufen. „Hier kann nicht hart genug um der Sache willen gerungen werden, wenn die bildungspolitischen Interessen des eigenen Bundeslandes gleich mit vertreten werden müssen", so die DPhV Chefin.