DPolG

Polizeiliche Kriminalstatistik spiegelt reale Lage nicht wider

Die am 8. Mai 2018 von Bundesinnenminister Horst Seehofer vorgestellte Polizeiliche Kriminalstatistik für 2017 spiegelt nach Ansicht der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) nicht die wirkliche Lage in Deutschland wider.

„Der nach unten zeigende Trend der Kriminalitätsentwicklung mag für einige Deliktsfelder zutreffen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass verschiedene Punkte das Zustandekommen der Zahlen der Kriminalstatistik beeinflussen“, sagte der DPolG Bundesvorsitzende Rainer Wendt.

So sei etwa die Gesetzgebung im Sexualstrafrecht geändert worden und damit würden mehr Anlässe als strafwürdig erachtet. Das Anzeigeverhalten habe sich ebenfalls geändert. Bei sogenannten Kontrolldelikten, wie der Erfassung der Drogenkriminalität, hänge die Höhe der erfassten Straftaten wiederum stark vom polizeilichen Kontrolldruck ab. Gebe es mehr Fahndung, so stiegen auch die Fallzahlen.

„Letztlich handelt es sich bei der Polizeilichen Kriminalstatistik um eine reine Arbeitsstatistik der Polizei“, so Rainer Wendt. „Wer sich ein reales Bild von Kriminalität in Deutschland verschaffen will, sollte sich die periodisch erscheinenden Lagebilder von Bund und Ländern zu verschiedenen Kriminalitätsbereichen anschauen.“

 

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