Positionspapier
Pflege: Finanzierung generationengerecht sichern
In Zukunft werden mehr Menschen pflegebedürftig sein. Um die Qualität der Pflege zu sichern, wird mehr in das Personal investiert werden müssen – und neue Wege bei der Finanzierung beschritten.
„Schon heute erleben wir, wie schwierig die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung in der Pflege ist. Das Problem wird sich weiter verschärfen, wenn in naher Zukunft die Zahl der Pflegebedürftigen immer weiter anwächst. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere auch der Gehälter, ist damit unabdingbar“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 2. Juli 2020.
Vor diesem Hintergrund stelle sich die Frage einer nachhaltigen Finanzierung immer drängender. Silberbach: „Wir brauchen ja nicht nur mehr Pflege, wir wollen auch bessere Pflege. Die gibt es natürlich nicht zum Nulltarif. Wenn wir den Eigenanteil der Pflegebedürftigen sozialverträglich halten wollen und auch die Sozialabgaben für die jüngere Generation eingrenzen wollen, müssen wir über neue Wege der Finanzierung nachdenken.“
Der dbb werbe daher mit weiteren Akteuren bei der Politik für eine nachhaltige und generationengerechte Finanzierung der Pflege. „Vorsorge und Wettbewerb sollten dabei wesentliche Leitplanken sein. Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt und diesen Anspruch sollten wir auch nicht aufgeben. Dafür brauchen wir aber neue Ideen“, so Silberbach. „Entscheidend ist für uns dabei, dass die Interessen der Beschäftigten gewahrt bleiben und sie die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen.“
Hintergrund
Unterzeichner des gemeinsamen Positionspapiers „Wettbewerb, gute Arbeit und demografiefeste Finanzierung: Leitplanken für die Zukunft der Pflege in einer alternden Gesellschaft“ sind: Arbeitgeberverband Pflege, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dbb beamtenbund und tarifunion, Denkschmiede Gesundheit, Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV), Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V. (VDAB).