DPhV und VBE

Mehr Wertschätzung für alle Lehrkräfte

Mehr Wertschätzung für alle Lehrkräfte haben der Deutsche Philologenverband (DPhV) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) gefordert, nachdem das hessische Kultusministerium unter der Führung des amtierenden KMK-Präsidenten Alexander Lorz mitgeteilt hatte, dass es in der Frage der Bezahlung ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen für richtig halte.

Der VBE sprach sich für eine gleiche Eingangsbezahlung aller Lehrkräfte aus: Diese sei „durch die gleiche Ausbildung gerechtfertigt“, sagte der VBE Bundesvorsitzende Udo Beckmann am 27. August 2019 und verwies auf den jeweils gleichen Studien- und Ausbildungsabschluss sowie die gleiche Länge des Vorbereitungsdienstes. Wer mit einem Hochschulabschluss im öffentlichen Dienst arbeite, werde in der Besoldungsgruppe A13/Entgeltgruppe E13 eingestellt. „Und das muss endlich auch für Lehrkräfte an Grundschulen gelten“, forderte Beckmann und stellte zugleich klar: „Alle Lehrkräfte vollbringen Großes: Sie stärken die Schwachen, unterstützen die Starken, fördern und fordern und stellen sich ganz individuell auf die unterschiedlichen Kinder ein. Jede Lehrkraft in Deutschland hat Verantwortung für die Entwicklung, die Bildung und Erziehung vieler Kinder. Sie alle eint, dass sie sich mit hohem Engagement einsetzen und sich täglich den unterschiedlichen Herausforderungen stellen, die der Lehrberuf mit sich bringt.“

Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV, plädierte für eine differenzierte Bezahlung: „Wir fordern mehr Wertschätzung aller Lehrkräfte. Die Einebnung der Unterschiede der Lehrämter durch ein- und dieselbe Eingangsbesoldung ist aber keine Wertschätzung ihrer jeweiligen Besonderheiten“, sagte sie am 27. August 2019 und verwies auf Unterschiede wie die größere Zahl der unterrichteten Klassenstufen und einen höheren Klausur- und Korrekturaufwand bei den Gymnasiallehrkräften. Zudem vergäben Grundschullehrkräfte im Gegensatz zu den Kolleginnen und Kollegen an den Gymnasien keine formalen Abschlüsse. Eine Höherstufung der Eingangsbesoldung für die Grundschullehrkräfte sei demnach für den DPhV nur dann akzeptabel, wenn gleichzeitig eine Höherstufung der Eingangsbesoldung für die Gymnasiallehrkräfte erfolge, so Lin-Klitzing. Deutliche Kritik übte die DPhV Bundesvorsitzende am Umgang der Politik mit der Situation der Kolleginnen und Kollegen an den Grundschulen. Diese hätten, etwa mit Blick auf die inklusionsbedingten Belastungen, „deutlich zu wenig staatliche Unterstützung“. Zu wenige multiprofessionelle Teams vor Ort und zu wenige Beförderungsmöglichkeiten „sind die objektiven Baustellen im Grundschulamt“, mahnte Lin-Klitzing.

 

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