• Gewerkschaftstag der NahVG

Gewerkschaftstag der Nahverkehrsgewerkschaft:

Lohngefälle zwischen kommunalen und privaten Arbeitgebern nicht akzeptabel

Auf dem Gewerkschaftstag 2014 der Nahverkehrsgewerkschaft (NahVG) im dbb hat der Fachvorstand Tarifpolitik und Zweite Vorsitzende des gewerkschaftlichen Dachverbandes Willi Russ das Lohngefälle zwischen kommunalen und privaten Arbeitgebern im Bereich Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) kritisiert. „Wir werden das nicht länger akzeptieren“, sagte Russ am 31. Januar 2014 vor den Delegierten im dbb forum berlin. Der dbb werde die Arbeit der im Oktober 2012 gegründeten NahVG tarifpolitisch weiter begleiten, versprach Russ. „Wir wollen einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag schaffen, der die Arbeitsbedingungen regelt.“ Einen Wettbewerb um niedrigste Lohnkosten und schlechteste Arbeitsbedingungen auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen lehne der dbb ab.

Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt und Vize Willi Russ beglückwünschten den auf dem Gewerkschaftstag neu gewählten Vorstand der NahVG und wünschten ihm eine erfolgreiche Arbeit. „Ihre Branche“, sagte Dauderstädt, „ist sehr wichtig für die Funktionsfähigkeit dieses Staates.“ Er versicherte, die NahVG könne sich jederzeit auf die Hilfe und Unterstützung des dbb verlassen. Dauderstädt lud die Kolleginnen und Kollegen zu aktiver Mitarbeit im Dachverband ein. Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Claus Weselsky, der auch Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist, sagte den Delegierten: „Der strategische Vorteil liegt in unserer Spezialisierung.“ Nun komme es darauf an, dass die NahVG mit dafür sorge, die jahrelange Benachteiligung der Kolleginnen und Kollegen zu beenden.

Zum Bundesvorsitzenden der NahVG hatten die Delegierten Axel Schad aus Remscheid gewählt. Schad war von April 1993 bis zur Gründung der NahVG im Oktober 2012 zuerst als Busfahrer bei den Stadtwerken Remscheid und ab 2006 als Betriebsratsvorsitzender und stellvertretender Konzernbetriebsratsvorsitzender tätig. Er ist 47 Jahre alt und Vater von vier Kindern. Zu seinen Stellvertretern gewählt wurden Walter Jezak, Christoph Wallnöfer und Gerhard Martin.

Der Gewerkschaftsvorsitzende hob die Bedeutung der NahVG als „Fachgewerkschaft speziell für die Beschäftigten im Nahverkehr“ hervor. In ihren Reihen organisiert die NahVG Beschäftigte des Nahverkehrs in kommunalen Verkehrsbetrieben sowie in privaten Omnibusunternehmen in Deutschland. „Wir als Mitarbeiter des Personennahverkehrs sind Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Alte Leute, Berufstätige, Kinder – niemand kommt ohne unsere Dienstleistung aus“, machte Schad deutlich. Deshalb wolle die NahVG die beruflichen Belange der im ÖPNV arbeitenden Menschen endlich wieder selbst in die Hand nehmen und nicht länger zusehen, wie der Berufsstand immer mehr zum schlecht bezahlten „Hilfsarbeiterjob“ verkomme. Schad Verwies darauf, dass es mit den Einkommen der Busfahrerinnen und Busfahrer seit 2000 stetig bergab gegangen sei. Das werde man nicht länger hinnehmen.

 

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