Verband Bildung und Erziehung (VBE)

Lehrkräfte: Gerade an Brennpunkten viele Quereinsteiger

Eine Studie der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass an Berliner Schulen im Schuljahr 2017/2018 durchschnittlich 6,5 Prozent Quereinsteigende unterrichtet haben. An Schulen, an denen der Anteil von lernmittelbefreiten Kindern die 80 Prozent-Marke überschreitet, sind es jedoch durchschnittlich 10 Prozent.

„Erst wurden durch Fehlplanungen der Kultusministerien zu wenig Lehrkräfte eingestellt, nun werden deshalb vermehrt Quereinsteigende angestellt, die jedoch zum einen in der Regel nicht ausreichend vorqualifiziert werden und zum anderen deutlich häufiger an Schulen zu finden sind, deren Schülerklientel erhöhte pädagogische Anforderungen an die Unterrichtenden stellt. So werden die schwierigeren Startbedingungen dieser Kinder noch verschärft. Die Politik muss sich fragen lassen, wie sie das sehenden Auges zulassen kann“, sagte der VBE Bundesvorsitzende Udo Beckmann am 12. September 2018.

Beckmann wies zudem auf die enorm hohe Varianz hin. Denn während an 16 Prozent der Berliner Schulen gar keine Quereinsteigenden unterrichten, liegt der Anteil von Quereinsteigenden an einem Fünftel der Schulen sogar bei über 10 Prozent. Dies sei nur die Spitze des Eisberges, denn: „Die Statistik erfasst nur, wer momentan in einer entsprechenden Ausbildungsphase ist. Danach werden die Quereinsteigenden ‚unsichtbar gemacht‘. Es liegt also auf der Hand, dass faktisch sogar ein noch höherer Anteil an nicht originär ausgebildeten Lehrkräften an den Schulen unterrichtet. Das kann entscheidende Folgen für die pädagogische Qualität haben.“ Der VBE Bundesvorsitzende betonte gleichzeitig, dass Quereinsteigende eine Bereicherung für das Kollegium sein können – wenn sie angemessen vorqualifiziert und berufsbegleitend weiterqualifiziert werden.

 

 

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