Verbesserungen bei Entgelt und Mantel

Kommunaler Nahverkehr Berlin: Abschluss erreicht

Der TV-N Berlin hat künftig attraktivere Arbeitsbedingungen. Darauf haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber geeinigt. Die Entgelte steigen, die Eingruppierung wird aufgewertet und Mantelregelungen werden verbessert.

Forderungen der Arbeitgeberseite, die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen für den Fahrdienst vorsahen, wurden abgewehrt. Auch die Sicherungsbeträge der Altbeschäftigten werden nicht angetastet.

Massive Entgelterhöhungen

Kernstück der Einigung ist die Anhebung der Entgelte. Die Grundaussage lautet, dass die Tabellenentgelte um 8 Prozent, mindestens um 350 Euro steigen. Besonders profitieren zusätzlich die unteren Entgeltgruppen 1 bis 8, die noch darüber hinaus erhöht werden. Prozentual bedeutet dies Tabellensteigerungen von bis zu 21 Prozent. Der Tarifvertrag tritt rückwirkend zum 1. Januar 2019 in Kraft und läuft beim Entgelt bis Ende 2020 und beim Mantel bis Mitte 2020.

Aufwertung Fahrer

Eine dbb Kernforderungen wurde mit der Aufwertung des Fahrdienstes erfüllt. Die Einigung sieht vor, dass die Kolleginnen und Kollegen hinter dem Steuer eine Tabellenerhöhung von 413,75 Euro bekommen. Gleichzeitig wird der Einstieg in den Beruf verbessert. Statt mit Erfahrungsstufe 1 einzusteigen, erfolgt der Einstieg im Fahrdienst künftig bereits mit Stufe 3. Alle Beschäftigten, die noch nicht in Erfahrungsstufe 3 sind, rutschen hoch in die Stufe 3. Diese Verbesserung betrifft somit alle, die seit weniger als 8 Jahren an Bord sind und nicht nur potentielle Berufsanfänger.

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Umgesetzt wurde die dbb Forderung nach Erhöhung der Jahressonderzahlung. Diese steigt von 1.400 Euro auf 1.600 Euro und erfasst auch Neueingestellte. Eine Wartefrist ist nicht mehr nötig. Aufwertungen gibt es auch bei den Eingruppierungen, etliche Tätigkeiten steigen eine Entgeltgruppe höher, so Schweißer, Gleisbauer, Techniker, Dienstzuteiler und andere. Um die Bindung von Bestandsbeschäftigten zu verbessern, hat der dbb eine Erfahrungsstufe 6 gefordert, dies war noch nicht umsetzbar, wird aber als Verhandlungsauftrag für die Zukunft für Arbeitgeber und Gewerkschaften festgeschrieben. Auch beim Thema Fahrdienstuntauglichkeit konnten noch keine konkreten Verbesserungen erreicht werden, hier bleibt der dbb dran.

Bewertung

Dieser Abschluss wertet BVG und BT als Arbeitgeber erheblich auf. Die Entgelterhöhungen – sicher dem erheblichen Nachholbedarf geschuldet – sind in dieser Höhe herausragend. Der Kompromiss berücksichtigt endlich auch die Belastungen im Fahrdienst. Der TV-N Berlin verliert jetzt seine Rolle als trauriges Schlusslicht in der Welt des kommunalen Nahverkehrs. Noch steht die Einigung unter Gremienvorbehalt.

 

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