• Erzieher mit Kindern in Kindertagesstätte

Corona-Kita-Rat

Kita-Personal überlastet

Bei der fünften digitalen Sitzung des Corona-Kita-Rates am 4. Dezember 2020 haben sowohl die Träger als auch die Gewerkschaften berichtet, dass das Kita-Personal überlastet ist.

Bildung

Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach blickt mit Sorge auf die steigenden Infektionszahlen und die Situation der Beschäftigten im Kita-Bereich. „Wir müssen den Hilferuf der Kita-Beschäftigten ernst nehmen. Wir bekommen immer mehr Rückmeldungen, dass aufgrund der aktuellen Belastungssituation vermehrt Kolleginnen und Kollegen darüber nachdenken, dass System zu verlassen. Das wirkt sich auch langfristig negativ auf die sowieso schon angespannte Personalsituation in den Kitas aus.“

Silberbach weist daraufhin, dass bis 2030 deutschlandweit knapp 200.000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen werden. „Die Krise ist noch längst nicht überwunden. Wir müssen das Signal der Kolleginnen und Kollegen ernst nehmen und sie unterstützen, wo es möglich ist, damit sie ihre wertvolle Arbeit auch weiterhin ausüben. Es muss im Interesse aller sein, das vorhandene Kita-Personal gesund durch die Krise zu bringen.“

Mit den steigenden Infektionszahlen in Deutschland schließen auch immer mehr Kita-Einrichtungen aufgrund der Quarantänebestimmungen, berichtet Sandra van Heemskerk, stellvertretende Vorsitzende der Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft und Vertreterin des dbb im Corona-Kita-Rat. „Der Anteil des nicht einsetzbaren Kita-Personals steigt bundesweit an. Das liegt unter anderem daran, dass seit Anfang der Pandemie die Erzieherinnen und Erzieher eine der wenigen Berufsgruppen sind, die nahezu keine Schutzausrüstung tragen und die Kitas eine der wenigen Einrichtungen sind, wo das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann. Die Kinder brauchen nun mal die Nähe zu ihren Betreuungspersonen.“ Mit Blick auf mögliche Schutz- und Entlastungsmaßnahmen spricht sich die dbb Expertin in der frühkindlichen Bildung für eine zweitweise Reduzierung der Betreuungszeiten, regelmäßige Corona-Tests sowie für eine konsequente Einhaltung der Quarantäneregelungen aus.

 

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