Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Jede zweite Schulleitung kämpft mit Lehrermangel
Der Lehrermangel hat sich im vergangenen Jahr deutlich verstärkt. Dies geht aus einer forsa-Umfrage zur Berufszufriedenheit von Schulleitungen hervor, die der VBE in Auftrag gegeben hat.
„Der Mangel ist kein Randphänomen, er ist bestimmend für die Schullandschaft geworden“, kommentierte VBE Chef Udo Beckmann die Ergebnisse. „Sagte letztes Jahr jede dritte Schulleitung, mit Lehrermangel kämpfen zu müssen, ist es jetzt jede zweite. Von den eigentlich zur Verfügung stehenden Stellen sind an den betroffenen Schulen durchschnittlich elf Prozent nicht besetzt. An mehr als jeder dritten dieser Schulen sind es sogar noch mehr.“
Die bundesweit repräsentative Umfrage unter 1.232 Schulleitungen allgemeinbildender Schulen wurde am 22. März 2019 im Rahmen des Deutschen Schulleiterkongresses 2019 in Düsseldorf vorgestellt. Wie schon 2018 wurde erfragt, wie zufrieden Schulleitungen mit ihrem Beruf sind, was die größten Belastungsfaktoren sind und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Außerdem interessierte, welche Probleme es an der Schule gibt und ob sie vom Lehrermangel betroffen ist. Erstmals wurde 2019 danach gefragt, wie es um die Gesundheit des Lehrerkollegiums bestellt ist.
Die Politik erhält insgesamt kein gutes Zeugnis der Schulleitungen. Nur 10 Prozent der Schulleiterinnen und -leiter fühlen sich durch die jeweilige Bildungsministerin bzw. -minister unterstützt. VBE Chef Beckmann: „Die Politik sitzt Probleme so lange aus, bis es fünf nach 12 ist, und verliert sich dann im Klein-Klein reaktiver Maßnahmen. Verantwortungsvolle Bildungspolitik sieht anders aus. Sie orientiert sich bei der Bereitstellung von Ressourcen an den tatsächlichen und zukünftigen Aufgaben von Schule.“