BTB:
Ingenieure und Architekten für den öffentlichen Bausektor gesucht
Dringende Baumaßnahmen im öffentlichen Sektor können nicht umgesetzt werden, weil immer weniger Fachpersonal für die Aufgaben zur Verfügung steht. Darauf hat die Gewerkschaft Technik und Naturwissenschaft (BTB) hingewiesen. „Eine Ursache ist der Personalabbau in den technischen Fachverwaltungen und die schlechte Bezahlung von Ingenieuren und Architekten im
öffentlichen Dienst“, sagte der BTB Bundesvorsitzende Jan Seidel am 27. Oktober 2017.
Schulen, Kindergärten, Jugendeinrichtungen, Krankenhäuser, Hochschuleinrichtungen, Landes- und Bundesstraßen müssten dringend saniert und ausgebaut werden. In vielen Fällen sei die öffentliche Hand aber nicht mehr in der Lage, ihre Bauherrenfunktion wahrzunehmen. Daher müssen Schüler, Studierende, Kranke und Pflegebedürftige, Ärzte, Pfleger und Polizisten in immer schlechter werdenden Gebäuden lernen und arbeiten. Oft seien die Bedingungen sogar gesundheitsschädlich, weil erforderliche Sanierungen nicht zeitnah umgesetzt werden können.
Wer ernsthaft das Problem des Investitionsstaus lösen will, so Seidel, müsse ins Personal der Bauverwaltungen investieren und Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst gewinnen. Dafür müsse kurzfristig die Bezahlung verbessert werden, da der Einkommensunterschied zum privaten Sektor bis zu 50 Prozent betrage. Da sich der Fachkräftemangel in den kommenden Jahrzenten noch weiter zuspitzen werde, hätten Ingenieuren und Architekten derzeit keinen Grund, den öffentlichen Dienst bei der Arbeitgeberwahl zu bevorzugen.