Gespräch mit der PKV: Altersdiskriminierung beenden
Am 4. August 2014 kam der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung, Wolfgang Speck, mit dem Verbandsvorsitzenden der Privaten Krankenversicherungen (PKV), Uwe Laue, und dem PKV-Geschäftsführer Dr. Volker Leienbach zu einem Meinungsaustausch über aktuelle seniorenpolitische Themen in Koblenz zusammen.
Wolfgang Speck sprach die Probleme von Versorgungsempfängern durch Änderungen des Beihilferechts an. Diese Änderungen stellten sich meist als Beihilfe-Kürzungen heraus, und die daraus entstehenden Erstattungslücken könnten von den Betroffenen nicht oder zumindest nicht zu vertretbaren Kosten geschlossen werden. Dem PKV seien diese Probleme bekannt, so Uwe Laue, jedoch könne nicht in jedem Fall und von jedem Versicherer eine Lösung gefunden werden. Dazu seien die Probleme zu vielschichtig. Dies gelte insbesondere für die kleineren Versicherer. Dennoch sei dem PKV die Tragweite dieses Problems bewusst. In diesem Zusammenhang müsse auch berücksichtigt werden, dass Lösungen der Zustimmung der BAFin bedürften.
Desweiteren thematisierte Speck die Diskriminierung von Seniorinnen und Senioren bei der Vergabe von Krediten sowie bei Abschluss und Handhabung von Versicherungsverträgen. So würden manche Geldinstitute von 65jährigen angebotene Sicherheiten für Kredite nur wegen des Alters nicht akzeptieren. Auch bei Fahrzeugversicherungen müssten Seniorinnen und Senioren mit höheren Versicherungsprämien rechnen, und zwar nicht nur beim Abschluss von Neuverträgen. Es komme auch vor, dass bei bestehenden Verträgen eine Beitragsanpassung nach oben nicht wegen allgemein geänderter Risiken, sondern allein wegen des Alters erfolge. Laue bestätigte, dass die Banken bei der Vergabe von Krediten an Seniorinnen und Senioren unterschiedlich agieren. Auch hier habe jedoch ein Umdenkungsprozess begonnen unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Lebenserwartung gestiegen sei. Allerdings sei auch zu berücksichtigen, dass Rente und Versorgung nicht als Sicherheit dienen könnten. Die Handhabung der Beitragsanpassung bei Fahrzeugversicherungen sei ihm so nicht bekannt. Er werde der Frage nachgehen. Abschließend betonten die Gesprächsteilnehmer die Notwendigkeit des Nebeneinanders von gesetzlicher und privater Krankenversicherung sowie der Beihilfe.