Sachsen-Anhalt

Fridays-for-Future-Proteste: Teilnahme soll Ausnahme bleiben

Der stellvertretende dbb Landesvorsitzende Thomas Gaube hat die Demonstrationen von Schülerinnen und Schülern für besseren Klimaschutz („Fridays for Future) grundsätzlich positiv bewertet. Allerdings dürfe dafür nicht immer der gleiche Unterricht ausfallen, sagte Gaube der dpa am 30. März 2019.

Dass sich die Jugend politisch engagiere, sei ausdrücklich zu begrüßen. Grundsätzlich hätten die Schulleitungen – trotz eines Ermessensspielraums – aber die Schulpflicht durchzusetzen, erklärte Gaube, der selbst Schulleiter an einem Gymnasium in Halle und zugleich Landesvorsitzender des Philologenverbandes ist.

Zudem zeigte sich Gaube überzeugt: „Die Fridays-for-Future-Demos wären viel wirkungsvoller, wenn am Nachmittag oder an Samstagen mit mehr Beteiligung demonstriert würde. Das Argument, dass es vielen dabei nur ums Schule schwänzen geht, wäre dann sofort vom Tisch.“ Viele Schülerinnen und Schüler schienen hingegen zu glauben, dass die Proteste nur Beachtung fänden, gerade weil sie während der Unterrichtszeit stattfänden. Diese Einschätzung teile er aber nicht.

An der von ihm geleiteten Schule habe er mit dem Schülerrat eine akzeptable Lösung gefunden, erläuterte Gaube: „Für die Klassenstufen 5 bis 9 gilt ohne Wenn und Aber die Schulpflicht.“ Oberstufenschüler dürften selbst entscheiden, müssten sich aber möglicher Konsequenzen bewusst sein – beispielsweise, wenn am Tag der Klima-Demo eine Klausur geschrieben wird. „Wer trotzdem zur Demo geht, fehlt unentschuldigt und bekommt eine entsprechend schlechte Note“, sagte Gaube. Generell müssten die freitäglichen Demonstrationen eine Ausnahme bleiben.

 

 

zurück

forsa Umfrage