• Foto eines neon-pinken Banners, auf dem in weißer Schrift "Warnstreik!" steht
    Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst streiken für höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen.

Demonstration und MahnwacheEinkommensrunde der Länder: „7 Prozent sind notwendig – sonst kollabieren die Schulen!“

Mit einer Demonstration haben Beschäftigte des öffentlichen Dienstes ein deutliches Signal an die Arbeitgebenden gesendet.

Einkommensrunde 2026

Die Gewerkschaften fordern eine Einkommenssteigerung von sieben Prozent sowie spürbare strukturelle Verbesserungen. „Sieben Prozent sind kein Luxus, sondern notwendig, um den öffentlichen Dienst – insbesondere die Schulen – handlungsfähig zu halten“, erklärte Andreas Hilgenberg, stellvertretender Bundesvorsitzender des Bundesverbands der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) am 18. Dezember 2025 in Düsseldorf vor 150 Demonstrierenden. „Die Friedenspflicht ist vorbei, die bisherigen Verhandlungen sind ins Leere gelaufen. Jetzt beginnt unsere Zeit.“

Personalmangel als größte Herausforderung

Auch Michaela Brune-Jäschke vom Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs in NRW (vlbs) machte deutlich, dass der massive Personalmangel eine der größten Herausforderungen für den öffentlichen Dienst darstellt. Gerade die beruflichen Schulen seien davon besonders betroffen. „Berufsschullehrerinnen und -lehrer bilden die Fachkräfte aus, die unser Land dringend braucht. Ohne sie gibt es keine Meisterinnen und Meister, keine Techniker, kein Handwerk, keine Industrie, keine Verwaltung und keine Digitalisierung“, sagte sie. „Wer Fachkräfte will, muss zuerst die Lehrkräfte stärken – mit attraktiven Arbeitsbedingungen und fairer Eingruppierung. Mit Entgeltgruppe 9a gewinnen wir keine Meister – wir verlieren sie.“

Andreas Hilgenberg betonte die Bedeutung der Solidarität unter den Statusgruppen im öffentlichen Dienst: „Tarifbeschäftigte, Beamtinnen und Beamte sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Tarifergebnisse müssen vollständig und zeitgleich auf Besoldung und Versorgung übertragen werden – alles andere ist nicht akzeptabel.“

Besondere Aufmerksamkeit richteten die Rednerinnen und Redner auf den Nachwuchs im öffentlichen Dienst. Der dbb fordert 200 Euro monatlich mehr für Auszubildende, Studierende sowie Praktikantinnen und Praktikanten. „Wer junge Menschen im öffentlichen Dienst halten will, muss ihnen echte Perspektiven bieten – auch finanziell“, sagte Brune-Jäschke.

Ausweitung der Protestaktionen angekündigt

Sollten die Arbeitgebenden weiter blockieren, kündigte der BvLB eine deutliche Ausweitung der Aktionen an.

Hintergrund: Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für die Beschäftigten der Länder unter anderem eine Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 7 Prozent, mindestens um 300 Euro monatlich sowie eine Erhöhung der Azubi-/Studierenden/ Praktikantinnen/Praktikanten-Entgelte um 200 Euro. Von den Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger. Die kommenden zwei Verhandlungsrunden sind für den 15./16. Januar sowie den 11.-13. Februar 2026 vereinbart.

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