Demonstration in BerlinEine Tariferhöhung ist kein Weihnachtsgeschenk

Rund 200 Beschäftigte haben am 18. Dezember 2025 in Berlin für höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen protestiert.

Einkommensrunde 2026

Auf der Kundgebung verdeutlichte Andreas Hemsing, zweiter Vorsitzender und Fachvorstand Tarifpolitik des dbb, den Ernst der Lage: „Einkommensrunden sind nie einfach, aber diesmal wird es besonders herausfordernd.“ In der ersten Verhandlungsrunde hatte die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) kein Angebot vorgelegt. „Nicht nur das: Sie hat unsere berechtigten Forderungen als astronomisch bezeichnet.“ Zudem hatte der bayrische Ministerpräsident Markus Söder losgelöst von einem möglichen Ergebnis angekündigt, zukünftige Erhöhungen erst sechs Monate später an die Beamtinnen und Beamten weiterzugeben. „Der Staat verliert immer mehr an Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern. Aber diejenigen, die tagtäglich mit nicht ausreichenden Rahmenbedingungen für Bildung, Sicherheit und Ordnung sorgen, sollen bei so einer Situation in die Röhre schauen. Wenn die TdL meint, uns in diesem Winter die kalte Schulter zeigen zu können, werden wir ihnen bis zu den nächsten Verhandlungen ordentlich einheizen müssen. Denn eine Tariferhöhung ist kein Weihnachtgeschenk, wir müssen sie hart erkämpfen“, betonte Hemsing.

7 Prozent höhere Einkommen, mindestens aber 300 Euro mehr sowie weitere Verbesserungen fordern die Gewerkschaften für die Beschäftigten der Länder.

Es geht um Wertschätzung

Bodo Pfalzgraf, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Berlin, ergänzte: „Wenn es ums Geld geht, endet bei der TdL scheinbar die Wertschätzung gegenüber Ihrer Beschäftigten. Die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst sorgen jeden Tag für Sicherheit, für Bildung, für eine funktionierende Verwaltung und halten das Land am Laufen.“ Es sei daher unverantwortlich, die Beschäftigten wieder über Monate hinzuhalten – oder im Fall Bayern noch länger. „Die TdL muss jetzt liefern, statt weiter aufzuschieben. Sobald das Ergebnis steht, erwarten wir auch die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung auf die Beamtinnen und Beamten sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsemfänger.“

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