TV-N Hessen

Digitaler Verhandlungsauftakt

„Die Folgen der Corona-Krise sollen auf die Beschäftigten im ÖPNV abgewälzt werden“, so fasst Verhandlungsführer Thomas Gelling die erste Verhandlungsrunde mit dem KAV Hessen zusammen.

Der dbb, der für seine Mitgliedsgewerkschaften komba und NahVG verhandelt, traf sich heute mit Vertretern des kommunalen Arbeitgeberverbandes Hessen zum Verhandlungsauftakt in Form einer Videokonferenz, um den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie gerecht zu werden. Schon im Vorfeld unterbreiteten die Arbeitgeber ein erstes Angebot. 

Arbeitgeberangebot:

  • Übernahme des Ergebnisses zum TVöD
  • Corona-Sonderzahlung i. H. v. 600 Euro für die EG 1-8; 
  • i. H. v. 400 Euro in der EG 9-12 und i. H. v. 300 Euro in der EG 13-15 
  • Entgelterhöhung um 1,4 % ab 01.04.2021 und um 1,8 % ab 01.04.2022
  • Schaffung einer neuen Entgeltgruppe 4 F für den Fahrdienst
  • Änderungen in §§17a Abs. 1, 22 Abs. 13 Betriebszugehörigkeit wird von 15 Jahre auf 25 Jahre erhöht, dafür die Altersgrenze ab dem 55. Lebensjahr gestrichen 
  • Laufzeit bis zum 30.06.2025

Bewertung und Forderungen

Das Angebot der Arbeitgeber stößt bei der Tarifkommission auf Ablehnung. Eine derartig lange Laufzeit ist unvorstellbar, da auf keiner Seite sichere Prognosen erfolgen können, wie sich die wirtschaftliche Lage in den nächsten fünf Jahren entwickelt. Der dbb würde sich für eine sehr lange Zeit die Möglichkeit nehmen, über wichtige Mantelthemen zu verhandeln. Außerdem beinhaltet der Entwurf der Arbeitgeber, abgesehen von der besseren Eingruppierung der Fahrer, in keiner Weise die Forderungen des dbb. 

  • Verkürzung der Arbeitszeit auf 38 Stunden/Woche bei vollem Lohnausgleich
  • Erhöhung der Jahressonderzahlung
  • Verbesserungen und Flexibilisierung von Zulagen
  • Anrechnung von Vorbeschäftigungszeiten
  • 104 freie Tage pro Jahr für den Fahrdienst 

Die Themen Entlastung für die Beschäftigten und Wertschätzung der systemrelevanten Arbeit werden ignoriert. Zwar zeigt sich die Arbeitgeberseite verhandlungsbereit, doch sieht der dbb angesichts des vorliegenden Angebots noch enormen Nachholbedarf. Die schwierige finanzielle Situation der Kommunen ist bekannt, doch auch die extremen Belastungen der Mitarbeitenden dürfen nicht außer Acht gelassen werden, vor und während der Pandemie.

Es folgen interne Beratungen auf beiden Seiten. Eine zweite digitale Verhandlungsrunde findet voraussichtlich am 7. Dezember 2020 statt. 

 

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