• Rick Ratajczak

Rick Ratajczak, Auszubildender in der Bundestagsverwaltung

Der öffentliche Dienst braucht engagierte junge Menschen

Ich bin Rick Ratajczak, 25 Jahre jung, und absolviere die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in der Verwaltung des Deutschen Bundestags. Da bin ich eher durch Zufall reingerutscht – auch wenn ich mich schon immer für eine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung interessiert habe: Bei der Anmeldung für einen Besuch der Berliner Reichstagskuppel fiel mir auf der Website des Deutschen Bundestages die Ausschreibung zur Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten auf. Da habe ich 2012 mein Glück versucht und wurde auch genommen. Während der Ausbildung wechsele ich gemäß unserem Rotationsprinzip etwa alle drei Monate das Referat. So lerne ich die Vielfalt unserer Verwaltung hautnah kennen – von der Beschaffungsstelle über die Personalreferate und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu den Ausschusssekretariaten ist fast jede Station möglich. Je nach Einsatzort ist mein Tages- und Wochenablauf immer anders – es wird nie langweilig! Selbstverständlich kommen wir – insgesamt hat die Bundestagsverwaltung rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – regelmäßig in Kontakt mit den Bundestagsabgeordneten, ihren Referenten und Gästen aus anderen Ländern und sorgen dafür, dass das Parlament immer reibungslos arbeiten kann.

Bislang bin ich aufgrund der vielfältigen und abwechslungsreichen Aufgaben sehr zufrieden mit meiner Ausbildung. Ob es so weitergeht, vor allem in Hinblick auf künftige Entwicklungschancen im Hause, wird die Zukunft zeigen. Meine Erwartung ist klar: Bessere Übernahme- und Entwicklungschancen für Auszubildende und eine faire leistungsgerechte Bezahlung. Unsere Jugend- und Auszubildendenvertretung konnte mit viel Engagement eine Übernahme auf eine Entgeltgruppe 5-Stelle erreichen, bisher war eine Weiterbeschäftigung von Auszubildenden mit einer Abschlussnote zwischen 1 und 3 in nur E3 Standard – so gewinnt man keinen motivierten Berufsnachwuchs. Noch habe ich meine Verdienstmöglichkeiten in der freien Wirtschaft nicht recherchiert. Die Entwicklung des öffentlichen Dienstes in naher Zukunft wird entscheiden, ob ich mich nicht doch noch umorientiere.

Dabei braucht der öffentliche Dienst engagierte junge Menschen. Denn den demografischen Wandel bekommt er deutlich zu spüren: Die Bewerberzahl für eine Ausbildung in der Verwaltung sank in den letzten Jahren kontinuierlich. Nicht selten springen Bewerber kurz vor Antritt der Ausbildung ab und entscheiden sich für ein Studium bzw. eine

Ausbildung in der freien Wirtschaft. Hier muss sich dringend etwas ändern – wer gute Köpfe will, muss eine konkurrenzfähige Bezahlung und attraktive Karriereperspektiven bieten.

 

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