- Vorstellung des 1. Preises für die Entwicklung einer 3D-Simulationssoftware durch einen Kollegen der Feuer- und Katastrophenschutzschule Rheinland Pfalz
Heesen würdigt großen Einfallsreichtum und Bürgerorientierung:
dbb Innovationspreis erstmals verliehen
Der dbb beamtenbund und tarifunion hat am 12. Oktober 2011 in Berlin erstmals seinen dbb Innovationspreis verliehen. „Mit der Auszeichnung wollen wir als gewerkschaftlicher Dachverband Neuerungen im öffentlichen Dienst initiieren, fördern und der breiten Öffentlichkeit als Vorbild bekannt machen“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen bei der Preisverleihung im dbb form berlin.
„Die öffentliche Verwaltung zeichnet sich durch Innovationsfähigkeit aus, die alle Unkenrufe über Schwerfälligkeit und Unbeweglichkeit Lügen straft. Das bestätigen die fast 100 eingegangenen Bewerbungen. Sie zeugen von einem beeindruckenden Einfallsreichtum, der nicht nur Rationalisierung und Kostenersparnis, sondern auch Bürgerorientierung fest im Blick hat“, sagte Heesen. Was die Menschen im öffentlichen Dienst tagtäglich leisten, mit wie viel Engagement und Kreativität sie zu Werke gehen, das verdiene Anerkennung und Unterstützung. „Für den dbb ist es deshalb Ehrensache, diese Ideen und die mit ihrer Verwirklichung verbundene Leistung zu honorieren.“
Der Hauptpreis geht an die Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland Pfalz für die Entwicklung einer 3D-Simulationssoftware SAFER zur Ausbildung ehrenamtlicher Helfer im Katastrophenschutz. Hans-Dietrich Genscher, Bundesaußenminister a. D. und Vorsitzender der Jury, hob in seiner Laudatio hervor, dass die neue Software eine reale Darstellung von Katastrophenszenarien mit bis zu 500 Verletzten ermöglicht. Weil zahlreiche reale Übungen deshalb wegfallen können, werden Kosten gespart. Zudem kann das Einsatzkonzept optimiert werden, weil Katstrophensituationen mehrfach durchgespielt werden können. dbb Chef Heesen lobte SAFER als „flexibel, modern und effizient – ein echtes Vorbild“.
Die Jury vergab zwei Sonderpreise. Sie gehen zum einen an das Hessische Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen für sein automatisiertes „Slot-Management“ von Baustellen auf Autobahnen und Schnellstraßen. Zeitfenster und Logistik werden dabei so abgestimmt, dass Verkehrsbehinderungen durch parallele Bauarbeiten minimiert werden. Zum anderen wird einOnline-Selbsteinschätzungsprojekt zur Berufsorientierung von Schulabgängern ausgezeichnet, die sich für Ausbildungen in der Hamburger Verwaltung interessieren. Schon vorab können sie anonym prüfen, ob eine echte Bewerbung für sie in Frage kommt.
Mit dem dbb Spezialpreis „Zivilcourage“ wurde Frank Walter, Mitarbeiter des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes, ausgezeichnet, der negativen Unterstellungen von Mitgliedern der prominent besetzten „Unabhängigen Historikerkommission“ zur Rolle/Verstrickung des Auswärtigen Amtes im Dritten Reich öffentlich widersprochen hatte.
Der dbb Innovationspreis wird künftig jährlich vergeben und ist jeweils mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Zu den Einreichungen zählten internetbasierte Verwaltungsvereinfachungen, ein Netzwerk für Integrationsprojekte und eine Online-Jobbörse.