dbb für moderne und sachgerechte Einwanderungspolitik

Der dbb Bundesvorsitzende, Peter Heesen, hat sich angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland für eine einfachere Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer ausgesprochen. “Wir brauchen Zuwanderer, um die beruflichen Lücken zu füllen, die wir in Deutschland haben“, sagte Heesen am 31. Dezember 2010 gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Heesen kritisierte die gegenwärtige politische Debatte über das beste Zuwanderungssystem als „typisch deutsch“. „Ich halte nichts davon, dass wir immer wieder nur über die Verfahren und Risiken diskutieren“, sagte der dbb-Chef. Die Debatte dürfe nicht nur von der Sorge geprägt sein, dass ausländische Fachkräfte die deutsche Kultur negativ beeinflussen könnten. „Das ist alles Unfug“, sagte Heesen.

Er verstehe auch die Haltung Bayerns in der Zuwanderungsdebatte nicht, sagte Heesen. Die schwarz-gelbe Koalition auf Bundesebene hatte das Konfliktthema kürzlich vertagt, weil sie sich in dem Punkt nicht einigen konnte. Die FDP ist für ein Punktesystem. Zudem will sie die Mindesteinkommensgrenze für qualifizierte Kräfte aus dem Ausland von 66 000 Euro auf 40 000 Euro senken. Das lehnen CDU und CSU ab. Heesen sagte, die Nachwuchsgewinnung sei auch im öffentlichen Dienst ein großes Problem, da er im Wettbewerb mit der besser zahlenden Privatwirtschaft stehe. Es sei schwierig, Ingenieure und Techniker zu finden. Selbst die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg habe ihren IT-Bereich in eine eigene Beschäftigungsgesellschaft ausgegliedert, um die Mitarbeiter - jenseits der Tarife für den öffentlich Dienst - besser bezahlen zu können. Heesen kritisierte zudem, dass es in Deutschland so schwierig sei, ausländische Abschlüsse anerkannt zu bekommen. „Bevor sich der indische IT-Experte in Deutschland so einem Schwachsinn unterzieht, geht er in die USA und löst dort seine Probleme im Handumdrehen.“

 

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