Protestkundgebung der Landesbeschäftigten in Nürnberg:

dbb bundesfrauenvertretung warnt vor faulem Tarifkompromiss

Mit Nachdruck hat Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 4. März 2013 in Nürnberg einen raschen und vor allem fairen Abschluss der Tarifverhandlungen ohne faule Kompromisse verlangt. „Urlaubskürzungen sind versteckte Ressourcenkürzungen. 220 Beschäftigte, die auf einen Urlaubstag im Jahr verzichten, sparen eine volle Arbeitskraft ein. Auf diesen Kuhhandel lassen wir uns nicht ein“, rief Wildfeuer vor hunderten demonstrierenden Beschäftigten in der Nürnberger Fußgängerzone.

Die Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) müssten endlich Vernunft annehmen und im Sinne aller Beschäftigten handeln. Das bedeute vor allem auch, die Situation der überwiegend weiblichen Beschäftigten ausdrücklich in ihre Kalkulationen einzubeziehen. „Denken Sie an die vielen Mütter in ihren Dienststellen, die einen Teil ihres Urlaubs opfern müssen, wenn ihr Kind krank wird. Denken Sie auch an die allein Erziehenden, die für die Betreuung ihrer Kinder viel Geld investieren müssen, um arbeiten zu können und die wegen der Doppelbelastung jeden Urlaubstag dringend brauchen. Was nützen dem Staat überlastete Beschäftigte? Was nützen ihm krankgeschriebene Beschäftigte?“

Vor dem Hintergrund stetiger Personalkürzungen im Bereich der Steuerverwaltung verteidigte Wildfeuer zudem die Forderungen der Gewerkschaften nach 6,5 Prozent mehr Lohn als mehr als gerechtfertigt. „Wenn der Staat auf noch bessere Steuereinnahmen und auf Steuergerechtigkeit verzichten kann, weil er zu wenig Personal in der Amtsprüfung, Betriebsprüfung und Steuerfahndung einstellt, dann kann er auch die vorhandenen Beschäftigten leistungsgerecht bezahlen. Das Geld ist da!“, so die Vorsitzende.

 

zurück

forsa Umfrage