Bundesagentur für Arbeit: Beschäftigte fordern ihren Anteil

Beschäftigte der Bundesagentur für Arbeit (BA) diskutierten im Rahmen der dbb Branchentage am 28. Januar 2016 in Düsseldorf Details zur bevorstehenden Einkommensrunde und forderten eine angemessene Beteiligung.

Die BA ist mit mehr als 100 000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes, nimmt tarifrechtlich allerdings eine Sonderstellung ein: Es gibt einen zwischen Gewerkschaften und BA ausgehandelten Haustarifvertrag, der die Besonderheiten berücksichtigt. Insbesondere beinhaltet der Tarifvertrag ein fein ausverhandeltes System zur Eingruppierung.

„Die Einkommensrunde 2016 ist dennoch von ebenso hoher Bedeutung für die BA-Beschäftigten wie für die Kolleginnen und Kollegen bei den Kommunen oder dem Bund“, erklärte Karl-Heinz Leverkus, stellvertretender Vorsitzender der dbb Bundestarifkommission. „Die Entgeltentwicklung ist jedes Jahr an die Ergebnisse der Verhandlungen gekoppelt. Für Besonderheiten oder Verhandlungsergebnisse, die nicht auf den Tarifvertrag der BA übertragbar sind, findet der dbb gleichwertige Lösungen.“

Seit Jahren befinde sich die BA strukturell im Umbau. Prozesse würden optimiert und Arbeitsabläufe gestrafft. „Das Selbstverständnis und das Vorgehen der BA sind die eines modernen Dienstleisters geworden, mit allem, was dazugehört. Umstrukturierungen und das Streben nach Effizienzsteigerungen gehören dazu“, erläuterte Leverkus und verweist darauf, dass die Beschäftigten im Zuge des anhaltenden Flüchtlingszustroms mit stetig steigenden Vermittlungszahlen konfrontiert werden: „Es darf nicht vergessen werden, dass hinter der Arbeit Menschen stehen, nicht nur Kennzahlen. Wenn die BA das Ziel hat, immer effektiver zu werden, stellt sich eine Frage: Wo bleibt die Anerkennung? Wenn auf BA-Seite Prozesse gestraft und optimiert werden, erwarten wir, dass ein Teil der Effizienzgewinne an die Beschäftigten zurückfließt. Denn nur mit ihnen, ihrer guten Arbeit und Anpassungsfähigkeit sind die Reformen überhaupt umsetzbar. Es ist Zeit, dass wir diesen Anteil einfordern“, fasste Leverkus die Diskussionsbeiträge der Beschäftigten in Düsseldorf zusammen.

 

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