• Sandra Hennig

Bologna-Fortschrittsbericht: Hennig fordert weitere Anstrengungen

„Die Bologna-Reformen haben für viel Unruhe in der Hochschulbildung in Europa gesorgt. Eine Beruhigung der Situation ist dringend notwendig“, kommentierte die Bundesvorsitzende der dbb jugend Sandra Hennig einen aktuellen Fortschrittsbericht zur Umsetzung der europäischen Hochschulreformen. Das europäische Informationsnetz zum Bildungswesen in Europa Eurydice hat Ende April einen Fortschrittsbericht zur Umsetzung der Bologna-Reformen in insgesamt 47 europäischen Ländern vorgelegt. Eurydice ist Teil des Sokrates-Programms der Europäischen Union. „Die bestehenden Bildungsstrukturen müssen zu Gunsten der Qualität der Bildung weiter gefestigt werden“, so Hennig.

Aus deutscher Sicht sei besonders bedauerlich, dass offensichtlich immer noch der Bildungsgrad des Elternhauses ein wichtiger Faktor sei, ob eine höhere Bildung erreicht werde, oder nicht. „Deutschland liegt hier auf einem Mittelplatz. Beim Thema Chancengleichheit dürfen wir aber keine Abstriche machen, hier muss noch mehr passieren.“ Deshalb sei es wichtig, nicht an der Bildung zu sparen, vor allem Studenten und Auszubildende müssten besser unterstützt werden. „Nur gut ausgebildete junge Menschen können später qualitativ hochwertige Arbeit leisten und das ist ohne Zweifel im Interesse aller“, so die Bundesjugendvorsitzende. Hennig sieht sich durch den Bericht auch in ihrer Forderung gestärkt, Lehrpläne weiter zu entzerren. „Das Studienprogramm lässt häufig kaum Raum für ein Semester im Ausland. Wer Mobilität fordert, muss diese auch ermöglichen.“ Das Ziel, bis 2020 mindestens 20 Prozent der Studentinnen und Studenten ein oder mehr Semester im Ausland verbringen zu lassen sei deshalb sehr ambitioniert.

Ein gutes Zeichen sieht Hennig darin, dass laut dem Bericht die Mittel in Deutschland zwischen 2006 und 2010 im Hochschulbildungsbereich gestiegen seien. „Offensichtlich kommen die Gelder aber noch nicht immer da an, wo sie hin sollen. Neben guten Hochschulen müssen wir auch optimale Bedingungen für die Ausbildung schaffen.“ Deshalb fordert sie die Europäische Kommission auf, auch weiter alle Formen der Bildung zu unterstützen. „In Deutschland gibt es mit der dualen Ausbildung ein gutes Modell, das ebenfalls gefördert werden muss.“ Nur über gute Bildung könne es in Europa einen dauerhaften Ausweg aus der Krise geben.

 

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