dbb-RegionalkonferenzenBeschäftigte fordern mehr Nachhaltigkeit für den öffentlichen Dienst
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes erwarten von der anstehenden Einkommensrunde eine bessere Bezahlung und ein nachhaltiges Personalmanagement.
Das haben Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 11. September 2025 auf der dbb-Regionalkonferenz in Hamburg deutlich gemacht und aktuelle Problemlagen in den Verwaltungen und Betrieben mit der dbb-Spitze diskutiert.
Für den dbb Fachvorstand Tarifpolitik Andreas Hemsing ist klar: „Verbesserungen bei Bezahlung, Arbeitsbedingungen und Personalpolitik stehen im Fokus. Der zunehmende Personalmangel macht den öffentlichen Dienst weniger attraktiv und kann langfristig die Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger beeinträchtigen. Teilweise ist dies heute schon spürbar, ob in Kitas, Schulen oder der Verwaltung.“ Das sei nicht der Anspruch der Beschäftigten und könne auch nicht der der Länder als Arbeitgeber sein. „Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit den Beschäftigten Maßnahmen zu ergreifen und die Länder sich als moderne, verlässliche Arbeitgeber zeigen. Der öffentliche Dienst steht vor einem immensen Veränderungsprozess, den es gemeinsam zu meistern gilt“, so Hemsing.
Von den zu eröffnenden Perspektiven sollen auch Beamtinnen und Beamte der Länder profitieren. Der Vorsitzende des dbb hamburg Thomas Treff betrachtet die Einkommensrunde als Chance, die Bezahlung in den Landesdiensten für alle Statusgruppen zukunftsgerecht weiterzuentwickeln. „Dafür brauchen wir einen langen Atem und klare Signale an die Beschäftigten, die hier bei uns im Norden das Land tagtäglich am Laufen halten.“ Eine Übertragung des Tarifabschlusses auf Beamtinnen und Beamte sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger müsse selbstverständlich sein: „Gerade im Bereich Besoldung und Versorgung wünschen wir uns mehr Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein – ohne dass dabei das Beamtentum in Frage gestellt wird.“
Bei der Regionalkonferenz des dbb am 8. September 2025 in Leipzig hatte Hemsing bereits klargemacht: „Wir fordern die Angleichung zwischen Ost und West. Für die Landesbeschäftigten ist es wichtig, die Differenzen zum TVÖD aufzuheben. Außerdem fehlt es im öffentlichen Dienst mittlerweile an allen Ecken und Enden an Personal – dem muss entgegengesteuert werden.“ Der Personalmangel führe nicht nur bei den vorhandenen Beschäftigten zu großen Mehrbelastungen, sondern beeinträchtigt am Ende das Vertrauen in einen funktionsfähigen Staat. „Hier müssen auch die Länder dringend gegensteuern. Die Arbeit im öffentlichen Dienst muss attraktiver werden – und zwar jetzt!“, so Hemsing weiter.
Frank Schönborn, Vorsitzender des tbb beamtenbund und tarifunion thüringen, fügte hinzu: „Eine moderne, wertschätzende Personalpolitik erfordert stetige Anpassungen bei der Bezahlung.“ Beschäftigte, ob verbeamtet oder tarifbeschäftigt, leisteten tagtäglich unverzichtbare Arbeit – ob bei der Polizei, in den Schulen oder in der Verwaltung. Sie alle litten noch immer unter inflationsbedingten Kaufkraftverlusten. „Der Tarifabschluss muss daher selbstverständlich auf die Beamtinnen und Beamten sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger übertragen werden“, forderte Schönborn.