Gewerkschaft Bundesbeschäftigte (vbob)

Berufsbeamtentum: Ernüchternde Halbzeitbilanz der Bundesregierung

Der vbob Bundesvorsitzende Frank Gehlen zieht nach der Hälfte der Amtszeit der Ampel-Koalition auf Bundeseben eine ernüchternde Bilanz. Die Bedingungen für die Beschäftigten in der Bundesverwaltung habe die Bundesregierung unattraktiver gemacht.

dbb aktuell

Gehlen sagte am 3. August 2023: „Wer politisch beste Arbeitsbedingungen für die fehlenden Fachkräfte einfordert, der muss sie auch selber bieten“. In der Bundesverwaltung seien diese nicht atrraktiv. „Als Arbeitgeber bieten wir für Beamtinnen und Beamte mit 41 Stunden die längste Wochenarbeitszeit auf dem Markt. Die vor vielen Jahren zugesagte und bis heute nicht eingelöste Rückführung dokumentiert den seit über zehn Jahren bestehenden Vertrauensbruch seitens der Bundesregierungen.“

Die Bundesinnenministerin habe zudem ihr Misstrauen gegenüber den eigenen Beamtinnen und Beamten im für alle verschärften Disziplinarrecht öffentlich gemacht. Die erneuten Einsparauflagen – auch bei der Digitalisierung – bei stetig wachsender Aufgabenlast führen außerdem unweigerlich zur weiteren Überlastung der Beschäftigten, was verantwortungslos und nicht zu akzeptieren sei.

„Die Streichung der Flexibilität im Rahmen einer Altersteilzeitregelung zeigt, dass Wertschätzung und Lebensleistung für diese Bundesregierung eine Einbahnstraße ist. Das langjährige und erfolgreich praktizierte berufliche Weiterqualifizierungen aus formalen Gründen eingestellt wurden, spricht Bände“, so Gehlen weiter. „Es ist merkwürdig, dass die Bundesregierung die Altersteilzeit abschafft und die unbefristete Übernahme der eigenen Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im Rahmen der diesjährigen Tarifverhandlungen abgelehnt hat. Die Bundesregierung scheint offensichtlich vergessen zu haben, dass sie im Wettbewerb mit vielen anderen Arbeitgebern in Deutschland steht.“

 

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