Delegiertentag des Bayerischen Beamtenbundes (BBB)

Aus der Pandemie lernen, Beschäftigten mehr Rückhalt geben

Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach hat mehr politische Unterstützung für den

öffentlichen Dienst eingefordert.

„Der öffentliche Dienst erweist sich seit Monaten als entscheidender Stabilisator für das Zusammenleben und das Funktionieren des Rechtsstaates“, sagte der dbb Chef in seinem Grußwort auf dem Delegiertentag des Bayerischen Beamtenbundes am 23. April 2021. „Daher können die Beschäftigten mit Fug und Recht erwarten, dass sich Politik und Gesellschaft hinter sie stellen.“ Leider sei der Rückhalt nicht immer zu spüren. Tätliche Angriffe würden ebenso zunehmen wie Beleidigungen und Drohungen. „Die Bundesregierung plant jetzt eine Studie, die das ganze Ausmaß an Gewalt gegen Beschäftigten untersucht. Das allein reicht aber nicht – wir müssen aktiv gegen diese Verrohung in der Gesellschaft angehen.“ Hier gehe der BBB bereits mit gutem Beispiel voran, wie seine Kampagne „‘NE!N – Keine Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst‘ zeige.

Auch bei der digitalen Transformation fühlten sich die Beschäftigten häufig nicht genügend wertgeschätzt. „Lange Zeit richtete sich der Fokus der Politik bei der Digitalisierung nur darauf, Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger online zugänglich zu machen“, so der dbb Chef. „Corona zeigt uns aber jetzt mit aller Wucht: Wir müssen auch die Abläufe in den Dienststellen dringend digitalisieren.“ Die Krise habe offenbart, dass Verwaltungen, die bereits konsequent auf elektronische Akten setzen, schneller und besser auf den Lockdown reagieren konnten. Silberbach: „Daher fordern wir für die nächste Legislaturperiode einen Digitalpakt Verwaltung.“

Auf dem Delegiertentag wurde der Vorsitzende des BBB, Rainer Nachtigall, mit über 93 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Silberbach gratulierte Nachtigall zu seinem hervorragenden Wahlergebnis und dankte auch dessen Vorgänger Rolf Habermann für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Nachtigall betonte: „Wir wollen die Fäden aufgreifen, die uns die Pandemie in die Hände gelegt hat.“ Es müsse an einem Wandel der Beschäftigungsbedingungen gearbeitet werden, hin zu mehr Flexibilität und Digitalisierung, ohne dabei die menschlichen Aspekte wie zum Beispiel ausreichende Kommunikation und eine ausgewogene Balance von Privat- und Berufsleben zu vernachlässigen.

„Für Menschen. Mit Ideen.“ sei nicht nur das Motto der Arbeit des Bayerischen Beamtenbundes. Es sei auch der Gedanke, den es nun, angesichts der Erkenntnisse aus der Pandemie, umzusetzen gelte. Der öffentliche Dienst habe gezeigt, dass er angesichts ungeahnter Herausforderungen flexibel reagieren kann. Im Zusammenwirken von Beschäftigten, Legislative und Staatsregierung sei hier im vergangenen Jahr viel Positives entstanden. Nun müssten Arbeitsabläufe neu gedacht, Beschäftigungsmodelle angepasst und natürlich Datenschutz und Datensicherheit auf neue Füße gestellt werden, so Nachtigall. Und selbstverständlich dürfe auch der Gesundheitsschutz der Beschäftigten nicht auf der Strecke bleiben.

 

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