• Personalmangel

Bund: Stellen auf Höchststand, Personal fehlt trotzdem

Arbeit im öffentlichen Dienst muss noch viel attraktiver werden

Die Zahl der im Bundeshaushalt ausgewiesenen Stellen hat mit 204.690 in diesem Jahr den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht, meldet das „Handelsblatt“ am 18. Februar 2020. Mit deren Besetzung gibt es aber Probleme, warnt dbb Chef Ulrich Silberbach.

„Schön, dass wir beim Bund endlich die Trendwende geschafft haben – zumindest laut Stellenplan. Wir haben lange vor den gravierenden strukturellen Personalengpässen gewarnt, und es wurde allerhöchste Zeit, dass hier gehandelt wird“, sagte Silberbach mit Blick auf die Zahlen des Bundesfinanzministeriums, die dem „Handelsblatt“ vorliegen. Ein Grund für den neuen Rekordwert sind demnach beispielsweise die zusätzlichen Stellen bei der Bundespolizei. Aber auch in den Bundesministerien sind viele neue Stellen entstanden. Inklusive Soldaten und Beschäftigten bei öffentlich-rechtlichen Einrichtungen, rechnet die Wirtschaftszeitung vor, liege die Zahl beim Bund derzeit bei insgesamt 496.000 – 2005 waren es noch 561.000.

„Wenn 60 Prozent der Menschen in diesem Land den Staat für überfordert halten, ist das ein Alarmsignal, das niemand ignorieren sollte. Der Bund hat es gehört und begonnen zu reagieren, aber bundesweit fehlen dem öffentlichen Dienst noch immer knapp 300.000 Beschäftigte. Da hilft kein Wedeln mit dem Stellenplan – Stellen müssen von Menschen ausgefüllt werden“, machte der dbb Bundesvorsitzende deutlich. „In den Bundesministerien sind beispielsweise von knapp 2.800 Stellen für IT-Sicherheit rund 700 unbesetzt. Und in den Ländern und Kommunen, wo die meisten unmittelbaren Bürgerdienste stattfinden, ist der Personalmangel noch viel gravierender – Erziehung, Bildung, Sicherheit, Justiz, Soziale Arbeit: Überall fehlen uns die Leute. Bund, Länder und Kommunen müssen also weiterhin massiv an ihrer Attraktivität als Arbeitgeber arbeiten und eine nachhaltige demografiefeste Personalpolitik auf die Beine stellen.“

 

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