Verwaltung 2000: Der öffentliche Dienst wird fit für die Zukunft

1990

Am 12. März 1990 übergibt der DBB als Dauerleihgabe an die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland für deren Sammlungen und Ausstellungen über 150 Exponate mit Dokumenten und Gegenständen aus seiner Verbandsgeschichte.

Vom 3. bis 4. April 1990 führt der DBB seinen Technikerkongress unter Beteiligung von Bundesumweltminister Prof. Dr. Klaus Töpfer und weiterer namhafter Umweltpolitiker und Wissenschaftler zum Thema "Technik im Dienst der Umwelt" durch.

Der DBB und der Interessenverband Beamtenbund der DDR (IBB) legen am 7. und 8. April 1990 die Schwerpunkte und Grundsätze ihrer Zusammenarbeit fest. In enger gewerkschaftlicher Kooperation auf dem Weg zur staatlichen Einheit Deutschlands werden beide Organisationen am Aufbau eines einheitlichen, leistungsfähigen und sozial gesicherten öffentlichen Dienstes mitwirken.

Sieben europäische und nationale Gewerkschaften schließen sich am 27. April 1990 mit einem Gründungskongress in Brüssel zu einer neuen gewerkschaftlichen Organisation auf europäischer Ebene zusammen. Die "Europäische Union der unabhängigen Gewerkschaften" (CESI) nimmt ihre Arbeit auf.

Am 24. Juni 1990, vier Monate nach seiner Gründung am 24. Februar 1990 als "Interessenverband", konstituiert sich in Ost-Berlin der Gewerkschaftsverband Beamtenbund (GBB) der DDR.

Am 25. September 1990 vereinigt sich in einer Festveranstaltung in der Kongresshalle am Alexanderplatz in Ost-Berlin der Gewerkschaftsverband Beamtenbund (GBB) der DDR mit dem DBB: In Güstrow wird der Gewerkschaftsverband Beamtenbund (GBB) für Mecklenburg-Vorpommern gegründet.

Unter dem Motto "Europa und Deutschland – Herausforderungen und Ziele" führt die Gemeinschaft tariffähiger Verbände (GtV) des DBB ihren Kongress am 23./24. Oktober 1990 in Mainz durch. Mit beeindruckender Mehrheit entscheiden sich die Delegierten der Tarifvertretung des DBB für einen neuen Namen: "DBB-Tarifunion" wird ab sofort die seit 1954 bestehende GtV heißen. Zum Vorsitzenden der DBB-Tarifunion wird Horst Zies (Vorsitzender der Gewerkschaft der Sozialversicherung – GdS) gewählt.

1991

Auf der Sitzung des DBB-Bundeshauptvorstandes am 3. Mai 1991 in Saarbrücken werden die neu gegründeten Landesbünde Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen feierlich in den DBB aufgenommen. Die Mitgliederzahl erreicht die Millionenhöhe.

Vom 7. bis 9. November 1991 findet in Mainz der 18. Bundesvertretertag statt. Die Delegierten verabschieden die "Mainzer Beschlüsse". Mit Ursula Vossenkuhl wird erstmals eine Frau zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. DBB-Chef Werner Hagedorn wird in seinem Amt bestätigt.

1992

Am 18. März 1992 legen vor der Bundespressekonferenz in Bonn der DBB und seine beiden Bahngewerkschaften, GDBA und GDL, das DBB-Konzept zur Bahnreform vor, das ein Alternativmodell zum einseitigen Privatisierungsvorschlag enthält und eine Bahn in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft fordert.

In Dresden wird am 12. Mai 1992 das DBB-Haus feierlich eingeweiht. Das von Grund auf sanierte und modernisierte Bürohaus ist unter anderem mit moderner Computertechnologie ausgestattet und mit dem DBB-Haus in Bonn "direkt verbunden".

Der DBB führt vom 23. bis 24. September 1992 in Schwerin eine Bundeshauptvorstandssitzung (BuHaVo) durch. Die öffentliche Veranstaltung steht unter dem Motto "DBB – für einen leistungsstarken öffentlichen Dienst". Der BuHaVo faßt eine Entschließung über die Lage des öffentlichen Dienstes und verurteilt die jüngsten gewalttätigen Angriffe auf Asylbewerber in Deutschland.

Die DBB-Bundesleitung diskutiert mit Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl in Bonn allgemeine und berufspolitische Fragen. Erörtert werden insbesondere die Besoldungsforderungen 1993 sowie die Beteiligung des öffentlichen Dienstes am Solidarpakt.

1993

In einer außerordentlichen Sitzung des Bundeshauptvorstandes am 19. April 1993 fordert DBB-Bundesvorsitzender Werner Hagedorn von Bundesinnenminister Rudolf Seiters, das Beteiligungsverfahren ordnungsgemäß durchzuführen. Dennoch bleibt das bereits am folgenden Tag durchgeführte Beteiligungsgespräch zur Besoldungsanpassung 1993 ergebnislos.

In einer Großkundgebung am 5. Mai 1993 in der Bonner Beethovenhalle protestiert der DBB gegen die Sparpolitik der Bundesregierung unter dem Motto "Stoppt den Ausverkauf des öffentlichen Dienstes".

Drei Einrichtungen des DBB – das BiSoWe, die Akademie und das Berufsbildungswerk – werden am 12. Juli 1993 zu einer gemeinsamen Einrichtung zusammengefasst. Die neue Einrichtung firmiert unter der Bezeichnung "Bildungsdienst, Sozialwerk und Akademie des Deutschen Beamtenbundes".

Der DBB protestiert am 10. August 1993 in einer schriftlichen Stellungnahme gegen die vorgesehene Einführung von Karenztagen im Krankheitsfall und führt eine breit angelegte Plakat- und Flugblattaktion zu diesem Thema durch.

Der Deutsche Beamtenbund zieht am 18. Oktober 1993 in ein neues Bürohaus um. Die Anschrift lautet: Peter-Hensen-Str. 5-7, 53175 Bonn.

1994

Anlässlich des zweiten Gespräches zur Bekämpfung von Gewalt am 26. Januar 1994 unter Leitung von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl in Bonn erteilt der DBB-Bundesvorsitzende Werner Hagedorn dem Einsatz privater Sicherheitsdienste zum Schutz der Bürger und der Forderung nach Privatisierung im Bereich von Polizei und Gerichten eine klare Absage.

Mit dem "Gesetz zur sozialen Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit" werden am 29. April 1994 wichtige Anliegen des DBB erreicht: Eingriffe in die Tarifautonomie – insbesondere die Einführung von Karenztagen – konnten zur Finanzierung der Pflegeversicherung abgewendet werden.

Unter dem Motto "Frauen an die Spitze..." findet in Bonn vom 7. bis 8. Oktober 1994 der 5. DBB-Bundesfrauenkongress statt.

Am 9. Dezember 1994 feiert der DBB das 10-jährige Bestehen seines Bildungszentrums in Königswinter-Thomasberg.

1995

Am 9. Januar 1995 stellt der DBB seine Image-Kampagne "Wie gut, dass es den öffentlichen Dienst gibt" in Bad Kissingen der Öffentlichkeit vor und schaltet in den kommenden drei Monaten ganzseitige Anzeigen in führenden Programmzeitschriften und politischen Magazinen.

Vom 9. bis 11. November 1995 findet in Bonn der 19. Bundesvertretertag statt. Die Delegierten verabschieden das Reformkonzept "Verwaltung 2000", und der DBB öffnet sich für den privatisierten Dienstleistungssektor. Der Vorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), Erhard Geyer, wird zum Bundesvorsitzenden des DBB gewählt. Werner Hagedorn erhält von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und wird Ehrenvorsitzender des DBB. Karl Klein wird Ehrenmitglied des DBB. Zu stellvertretenden Bundesvorsitzenden wählen die Delegierten Otto Regenspurger MdB, Heinz Ossenkamp, Ilse Schedl, Peter Heesen und Horst Zies, den 1. Vorsitzenden der DBB-Tarifunion. Der 2. Vorsitzende der DBB-Tarifunion, Robert Dera, nimmt als kooptiertes Mitglied an den Beratungen der Bundesleitung teil.

1996

Das DBB-Ehrenmitglied und Mitglied der DBB-Bundesleitung von 1983 bis 1995, Karl Klein, verstirbt im Alter von 69 Jahren am 30. Mai 1996.

Gegen die Sparpolitik von Bund, Ländern und Gemeinden führt der DBB im Verlauf der Sommermonate gemeinsam mit seinen Landesbünden und Mitgliedsgewerkschaften zahlreiche Protestaktionen, unter anderem Großdemonstrationen in vielen Landeshauptstätten, durch.

1997

Das erste "DBB-Frühlingsfest" findet am 7. April 1997 in Berlin statt.

Über 5000 Polizisten, Feuerwehrleute, Strafvollzugs- und Justizbedienstete aus den entsprechenden DBB-Gewerkschaften kommen am Rande der Bonner Bannmeile zu einer Protestveranstaltung gegen die Sparpolitik von Bund und Ländern zusammen.

1998

Am 23. April 1998 führt der DBB beim ZDF in Mainz seinen ersten "Medientag" durch. Dabei stellt er seine Positionen zur Fortentwicklung der Kommunikationsordnung "Medien 2000" der Öffentlichkeit vor.

1999

Am 19. Oktober 1999 demonstrieren 40 000 Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet in Berlin gegen das Sparpaket der Bundesregierung, das dem öffentlichen Dienst weitere Sonderopfer abverlangt.

Vom 25. bis 27. November 1999 findet im Estrel Convention Center in Berlin der Doppelgewerkschaftstag von DBB und DBB Tarifunion statt. DBB-Chef Erhard Geyer wird mit überwältigender Mehrheit als Bundesvorsitzender bestätigt. Des weiteren gehören der Bundesleitung an: Peter Enders MdB, Peter Heesen, Heinz Ossenkamp, Ilse Schedl und Robert Dera als 1. Vorsitzender der DBB Tarifunion. Der 2. Vorsitzende der DBB Tarifunion, Frank Stöhr, nimmt als kooptiertes Mitglied an den Sitzungen der Bundesleitung teil.

Der DBB erhält einen neuen Namen "DBB Beamtenbund und Tarifunion". Die GGVöD benennt sich um in DBB Tarifunion.

2000

Am 12. April 2000 demonstrieren über 10 000 Kolleginnen und Kollegen in Dresden gegen die ungleiche Bezahlung in West und in Ost.

Am 14. September 2000 findet das Richtfest des neuen DBB Forum Berlin statt. Es wird Politikern, Journalisten, Bürgern und Mitgliedern als Begegnungsstätte und Kommunikationszentrum offen stehen und umfasst Büroräume, Geschäfte, ein Restaurant sowie ein mit moderner Medientechnik ausgestattetes Konferenzzentrum.

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    Interessenvertretung der Beamtinnen, Beamten, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer