dbb magazin 3/2019 - page 9

einkommensrunde 2019
chen angespannten Angebotslage auf dem Arbeitsmarkt und de­
mografischen wie technischen Mega-Herausforderungen zu tun,
und den Arbeitgebern fällt nichts Besseres ein als das Zelebrieren
von Tarifritualen.“ Die Vorsitzende der dbb jugend,
Karoline Herr-
mann
, die auch Mitglied der dbb Bundesleitung ist, verwies auf
den Nachholbedarf der Landesbeschäftigten. „Die Tarifkonditio­
nen hinken denen von Bund und Kommunen deutlich hinterher.
Und die Beamtenbesoldung nach Kassenlage ist das reinste Trau­
erspiel. Das wollen wir in dieser Einkommensrunde ändern!“
In Leipzig folgten rund 3 000 Kolleginnen und Kollegen dem Auf­
ruf der Gewerkschaften. dbb Chef
Ulrich Silberbach
: „Die Bedürf­
nisse der Beschäftigten der Länder sind keine anderen als die
derjenigen in den Kommunen und beim Bund. Auch sie müssen
Miete, Strom und Schulsachen für ihre Kinder bezahlen. Die Lücke
zu schließen ist keine Frage des Wohlwollens, sondern eine Ver­
pflichtung der Arbeitgeber.“
13
Mi
Chemnitz
3 800 Beschäftigte demonstrierten in Chemnitz für mehr Lohn.
Jens Weichelt
, stellvertretender Vorsitzender der dbb Bundes­
tarifkommission und Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrer­
verbandes (SLV), forderte ein Tarifangebot der Arbeitgeber:
„Wenn die TdL zwei Verhandlungsrunden lang mit leeren Händen
dasteht und auf Zeit spielt, belegt das – ganz im Gegensatz zum
Tarifbereich von Bund und Kommunen – ihr notorisches Desinter­
esse an einer Weiterentwicklung des Tarifrechts.“
14
Do
Münster, Dresden
Über 150 DSTG-Mitglieder und weitere Beschäftigte des Landes­
dienstes NRW demonstrierten zusammen mit Mitgliedern des
vdla und aus dem Justizbereich in der Mittagspause vor dem
Finanzamt Münster. Der stellvertretende Vorsitzende der dbb
Bundestarifkommission,
Karl-Heinz Leverkus:
„Es ist deutlich
geworden, dass wir uns ab dem 28. Februar in Potsdam nicht zu
einem netten Plauderstündchen mit den Arbeitgebern treffen!“
In Dresden forderte
Volker Geyer
neben einem verhandlungsfähi­
gen Angebot, die Mangelwirtschaft im öffentlichen Dienst zu be­
enden: „Statt Fachkräfte zu fördern und ihnen eine berufliche Zu­
kunft zu bieten, wird immer noch zu oft sachgrundlos befristet
eingestellt. Dabei steht der öffentliche Dienst für eine Grundver­
sorgung, bei der es um Kontinuität geht. Kontinuität verlangen
wir auch für die beruflichen Perspektiven junger Fachkräfte und
für die Vergütung des Bestandspersonals.“
15
Fr
Berlin
Auf einer Demonstration haben 600 Beschäftigte der Berliner
Polizei der Sparpolitik der Tarifgemeinschaft deutscher Länder
eine klare Absage erteilt. Der Ort am Alten Stadthaus war nicht
zufällig gewählt, liegt er doch genau zwischen Finanz- und Innen­
senat, zwischen Senator Kollatz, dem Verhandlungsführer der
Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), und Senator Geisel.
Denen schrieb dbb Vize
Friedhelm Schäfer
auf der Kundgebung
ins Stammbuch: „Gerade in Berlin wird deutlich, wie kurzatmige
Sparpolitik den öffentlichen Dienst ruinieren kann und hier wird
auch deutlich, wie schwer es dann ist, den öffentlichen Dienst
wieder in Topform zu bekommen.“
19
Di
Mainz
2 000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben am 19. Feb­
ruar 2019 in Mainz ihren Anspruch auf Teilhabe an der wirt­
schaftlichen Entwicklung deutlich gemacht. Begleitet wurde die
Demonstration von einem ganztägigen Warnstreik des Landes­
dienstes in Rheinland-Pfalz. dbb Landeschefin
Lilli Lenz
stellte
klar, dass das Tarifergebnis zeitgleich und systemgerecht auf die
Beamtinnen und Beamten des Landes und der Kommunen über­
tragen werden muss: „Im Besoldungsvergleich der Bundesländer
trägt Rheinland-Pfalz mittlerweile die rote Schlusslaterne. Die Le­
benshaltungskosten steigen für alle gleich.“
Volker Geyer
beton­
te: „Die Kassen sind voll – und das seit Jahren. Jetzt darf nicht am
falschen Ende gespart werden.“
© Gregor Schläger
© Anne Oschatz
© FriedhelmWindmueller
© FriedhelmWindmueller
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Protest in Leipzig
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Feucht-fröhlicher Protest in Hamburg
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Demo in Chemnitz
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dbb Tarifchef Volker Geyer auf der Kundgebung in Mainz
dbb
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