Kritische Infrastruktur

„Schönwetter-Daseinsvorsorge können wir uns nicht mehr leisten“

Die jüngsten Sabotagen an Nordsee-Pipelines und Bahnnetz sowie Probleme bei der Cybersicherheit belegen den Handlungsbedarf beim Schutz der kritischen Infrastruktur, mahnt der dbb.

Politik & Positionen

„Organisationen und Einrichtungen, die von zentraler Bedeutung für das Gemeinwesen sind, müssen auf ihre Sicherheit geprüft und mit der notwendigen personellen und sachlichen Ausstattung versehen werden. Fragen des Zivil- und Katastrophenschutzes haben eine ungleich höhere Bedeutung als noch vor einem Jahr. Auch wenn niemand ihn herbeireden möchte, muss auch an den Ernstfall gedacht werden. Eine Schönwetter-Daseinsvorsorge können wir uns nicht mehr leisten“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 19. Oktober 2022 beim Gewerkschaftstag des dbb Landesbundes von Sachsen-Anhalt in Wernigerode.

In diesen kritischen Bereichen sei auf die eine oder andere Art der öffentliche Dienst gefordert. „Dort braucht es einen starken Staat. Doch genau dort wurde auch seit langer Zeit gespart, es mangelt fast überall an ausreichend Personal und einer angemessenen Ausstattung. Allerdings kann nur ein attraktiver öffentlicher Dienst ausreichend Beschäftigte anziehen und damit die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen. Unsere Forderungen zur Einkommensrunde mit Bund und Kommunen sind dafür eine wichtige Maßnahme“, sagte Silberbach mit Blick auf die dbb-Forderung nach einer 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro höheren Bezahlung. Darüber hinaus sei eine Qualifizierungsoffensive durch umfangreiche Fort- und Weiterbildungsangebote ebenso notwendig wie flexiblere Arbeitsbedingungen.

Der dbb Chef gratulierte dem neuen Vorsitzenden des dbb sachsen-anhalt Ulrich Stock und der neuen Landesleitung zur Wahl: „Ich wünsche Euch alles Gute, viel Kraft und Erfolg beim Einsatz für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen.“ Außerdem würdigte Silberbach den scheidenden Landesvorsitzenden Wolfgang Ladebeck: „Fast 20 Jahre lang hast du Dich unermüdlich für die Interessen der Beschäftigten eingesetzt. Für Deinen tatkräftigen Einsatz als stellvertretender Landesvorsitzender und während der acht Jahre als Landesvorsitzender möchte ich Dir von Herzen danken.“

 

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