Initiative der Familienministerin

Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher: Nicht mehr als ein Impuls

Der dbb hat die „Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher“ von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey begrüßt. Mehr als ein erster Impuls sei die Initiative aber nicht.

Sozial- und Erziehungsdienst

Geplant ist laut Ministerin, von 2019 bis 2022 den Ländern und damit den Einrichtungen vor Ort insgesamt etwa 300 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Dies sei als „Impuls“ gedacht, um mehr Fachkräfte zu gewinnen und im Beruf zu halten. Gefördert werden 5.000 Plätze in der vergüteten praxisintegrierten Ausbildung, die Weiterqualifikationen zu Anleitungsfachkräften sowie Zuschüsse zur Vergütung für Erzieherinnen und Erzieher, die aufgrund einer Zusatzqualifikation mit einer besonderen Aufgabe betraut werden. Das Geld soll zusätzlich zu den 5,5 Milliarden Euro aus dem Gute-Kita-Gesetz fließen, die unter anderem für einen guten Fachkraft-Kind-Schlüssel, bedarfsgerechte Öffnungszeiten oder für sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung vorgesehen sind.

„Wir haben bereits bei der Verbändeanhörung zum Gute-Kita-Gesetz deutlich gemacht, dass die Gewinnung von qualifizierten Fachkräften eines der wirksamsten Mittel für die angestrebten Verbesserungen ist. Daher begrüßen wir natürlich diese zusätzlichen Anstrengungen von Ministerin Giffey“, sagte Volker Geyer, dbb Fachvorstand Tarifpolitik, am 18. Dezember 2018. „Aber wir müssen festhalten: Mehr als ein erster ‚Impuls‘ kann diese Initiative nicht sein, wenn man den Zeitraum und die Fördersumme dem enormen Bedarf an Fachkräften gegenüberstellt.“ Insbesondere die Förderung der vergüteten Ausbildung sei aber ein wichtiges Signal. „Wir haben mit den Kommunen schon tarifvertragliche Regelungen für die Vergütung der praxisintegrierten Ausbildung vereinbart. Unser Ziel ist, dass in naher Zukunft alle Ausbildungsmodelle für Erzieherinnen und Erzieher bundesweit vergütet werden.“

 

zurück