„Keine Lernkurve bei den politischen Akteuren“

Corona-Pandemie: Öffentlicher Dienst am Limit

Um die Umsetzung verschärfter Corona-Regeln umfassend zu kontrollieren, fehlt dem öffentlichen Dienst das Personal, mahnt der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach.

Politik & Positionen

„Es wird auf Stichproben hinauslaufen, mehr ist einfach nicht drin“, sagte der dbb Chef am 12. November 2021 der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Ich höre aus vielen Verwaltungen, dass man überhaupt nicht weiß, woher man noch Leute nehmen soll, um 3G oder 2G zu kontrollieren.“ Gesundheits-, Ordnungs- und Gewerbeaufsichtsämter, Polizei, Rettungsdienste, Gesundheits- und Pflegekräfte arbeiteten bereits seit mehr als eineinhalb Jahren am Limit. „Alle fahren mental und physisch auf der letzten Rille.“

Zudem würden die Kontrollen für die Beschäftigten mit Gefahren einhergehen. Als Repräsentanten des Staats seien sie es nämlich, die Ziel des Unmuts von Bürgerinnen und Bürgern würden. Silberbach: „Die verbalen und tätlichen Attacken auf die Kolleginnen und Kollegen haben in allen Bereichen, auch im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr, während der Pandemie dramatisch zugenommen. Ich befürchte das Schlimmste, wenn die Maßnahmen jetzt wieder anziehen, zumal die Lager von Befürwortern und Gegnern dieser Maßnahmen ihre Haltung zunehmend radikaler vertreten werden.“

Viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst seien außerdem enttäuscht von den politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass es seit letztem Winter mehr oder weniger gar keine Lernkurve bei den politischen Akteuren gab. Ausbaden müssen das nun erneut die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes“, so der dbb Chef.

 

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