Digitaler Branchentag für den Sozial- und Erziehungsdienst

Schluss mit der Sparpolitik in der Sozialen Arbeit

Beim zweiten digitalen Branchentag am 9. Juli 2020, der mit Vertretern des DBSH (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit) stattfand, kamen die enormen Belastungen der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zur Sprache - insbesondere vor und während der aktuellen Corona-Krise.

Denn gerade in Krisenzeiten verstärkten sich die psychosozialen Auswirkungen, so die Teilnehmenden. Vor allem psychische Erkrankungen, Süchte, Gewalt und persönliche Krisen nähmen zu. Umso wichtiger sei die Unterstützung durch die Soziale Arbeit.

In der Diskussion berichteten die Kolleginnen und Kollegen auch davon, dass viele Bereiche chronisch unterbesetzt seien und die materielle Ausstattung etwa mit digitaler Technik sowie angemessenen Beratungsräumen mangelhaft sei. So konnte der Kontakt zu den Hilfesuchenden laut Angaben während der Kontaktbeschränkungen nur schwer aufrechterhalten werden. 

Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Soziale Arbeit nur durch eine Bezahlung attraktiver werde,  die der Verantwortung dieser Berufsgruppen gerecht wird. Auch eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen sei nötig. Die Teilnehmenden machten zudem klar, dass dem Klatschen nun Taten folgen müssten und sie bereit seien, hierfür bei der anstehenden Einkommensrunde im Herbst Druck auf die Arbeitgebenden auszuüben. „Die systemrelevanten Berufe dürfen nicht wieder in der Unsichtbarkeit verschwinden und der Sparpolitik zum Opfer fallen“, so dbb Tarifchef Volker Geyer zum Abschluss des Branchentages.

 

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