Digitale Bildungsoffensive mit Leben füllen

Zu den Vereinbarungen von Union und SPD über die Schwerpunkte der künftigen Regierungsarbeit im Feld der Digitalisierung forderte der für Bildung zuständige dbb Vize Jürgen Böhm am 6. Februar 2018 in Berlin, die angekündigte Digitale Bildungsoffensive endlich umfassend auszugestalten.

„Es ist richtig, die bisherigen Anstrengungen, unsere Gesellschaft fit für das Zukunftsfeld Digitalisierung zu machen, zu bündeln und deutlich zu intensivieren“, machte Böhm deutlich. „Hierfür unter anderem den Digitalpakt#D zwischen Bund und Ländern anzuführen, weckt einerseits Hoffnung, schürt aber andererseits die Sorge, dass Bund und Länder erneut den Zeitpunkt verpassen, die längst überfälligen Investitionen in die digitale Infrastruktur und Expertise zu tätigen“, mahnte Böhm. Bereits 2016 hatte Bildungsministerin Wanka den Digitalpakt#D vorgestellt, jedoch die Umsetzung der vollmundigen Ankündigung scheiterte letztlich an konkreten Finanzierungsfragen.

„Die Köpfe sind entscheidend! Das heißt, dass die im Vertragstext avisierte flächendeckende digitale Ausstattung aller Schulen nur die Grundvoraussetzung darstellen kann. Maßgebend wird sein, die Lehrerinnen und Lehrer auf die neuen Aufgaben vorzubereiten. Hierzu braucht es in den Ländern pädagogische Konzepte und vor allem Fort- und Weiterbildungsangebote für alle Lehrkräfte“, so Böhm. „Insofern ist zu begrüßen, dass sowohl eine nationale Bildungsplattform, als auch ‚eine umfassende Maßnahme zur digitalen Fort- und Weiterbildung von Lehrern und Berufsschullehrern‘ Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden haben. Beides gilt es, mit Leben zu füllen“, forderte Böhm.

Ohne die notwendigen digitalen Strukturen und die erforderlichen pädagogischen Konzepte an den Schulen in Deutschland würden die Kinder und Jugendlichen gerade in der notwendigen kritischen Auseinandersetzung mit modernen Medien und Informationsströmen allein gelassen. Ein zukunftsorientiertes, demokratisches Deutschland könne sich hier nicht aus der Pflicht stehlen. Es müssten die richtigen Weichen gestellt werden, um jungen Menschen entsprechendes Rüstzeug und Kompetenzen zu vermitteln.

„Aber auch die Kolleginnen und Kollegen in der öffentlichen Verwaltung müssen auf die digitalen Herausforderungen vorbereitet werden. Es reicht nicht, den digitalen Wandel im öffentlichen Dienst als notwendiges Übel zu betrachten, sondern den Mehrwehrt und die Vorteile für die Bürger zu nutzen“, forderte Böhm.

 

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