Veranstaltung "Government after Shock"

Corona-Pandemie: Verwaltung dauerhaft krisenfest gestalten

Ein funktionierender öffentlicher Dienst ist das Rückgrat der Gesellschaft, wie die Krise im Zuge der Covid19-Epidemie zeigt. Die Politik muss die Verwaltung künftig besser für diese Krisen wappnen, so dbb Chef Ulrich Silberbach.

dbb Corona Spezial

"Wenn wir auch in Zukunft gut oder noch besser durch ähnliche Krisen kommen wollen", betonte der dbb Bundesvorsitzende Silberbach, "müssen wir massiv in den öffentlichen Dienst investieren." Sowohl strukturell als auch personell muss die Verwaltung nun krisenresilient aufgestellt werden. "Ein Staatsdienst, der schon im Normalzustand auf Kante genäht ist, wird keine Krise meistern können", erklärte Silberbach in einer Online-Diskussionsrunde der Veranstaltung "Government after Shock – Regierungen im Wandel" am 17. November 2020.

Darüber hinaus müsse ein Mentalitätswandel in den Behörden eingeleitet werden, so der dbb Chef. "Wir sehen, dass neue Herausforderungen und die zur Verfügung stehende neue Technologie auch und neue Arbeitsweisen erfordern." Die zunehmende Digitalisierung, die etwa auch immer flexiblere Arbeitsformen ermöglicht, mache eine bessere Koordination und Kommunikation von Arbeitsabläufen erforderlich. "Uns tun sich enorme Möglichkeiten durch den digitalen Wandel auf", erklärte Silberbach, "aber wir können sie mit den hergebrachten Mitteln nicht ergreifen."

Daher müssten nun zügig Führungskräfte entsprechend fortgebildet werden, um etwa einerseits agilere Methoden der Zusammenarbeit zu etablieren, mit denen schnell auf unvorhersehbare Ereignisse reagiert werden kann. Andererseits dürfe dies nicht auf Kosten der Erwartungshaltung geschehen, die die Menschen zurecht an die Verwaltung stellen. "Der öffentliche Dienst muss zuverlässig sein", mahnte Silberbach an. "Das ist häufig schwer mit einer modernen Fehlerkultur vereinbar." 

Um diese beiden Prinzipien zu vereinen, brauche es künftig ein Umdenken in der Führungsarbeit. "Gerade in den Behörden brauchen wir projektorientiertes Arbeiten, das auf Vernetzung basiert", sagte der dbb Chef. "Das muss jedoch von der Hausspitze ermöglicht und vorgelebt werden."

 

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