BLBS begrüßt Europäische Ausbildungsallianz

Am 2. Juli fiel in Leipzig der offizielle Startschuss für die europäische Ausbildungsallianz zur Förderung der Berufsbildung in Europa. „Jugendarbeitslosigkeit hat sich zu einem ernsthaften sozialen Problem in vielen EU-Mitgliedstaaten entwickelt. Die duale Ausbildung kann helfen, jungen Menschen eine solide Qualifikation zu geben, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können“, kommentierte der Bundesvorsitzende des Bundesverbands der Lehrerinnen und Lehrer an berufsbildenden Schulen (BLBS) Eugen Straubinger die EU-Initiative am Rande der „WorldSkills 2013“, dem derzeit größten Berufsbildungswettbewerb.

Kritisch beurteilten die BLBS-Vertreter, die für die Europäische Union der Unabhängigen Gewerkschaften CESI als Delegierte in Leipzig vor Ort waren, die mangelnde Unterstützung für die Berufsbildungseinrichtungen. „Die duale Ausbildung kann nur funktionieren, wenn neben der praktischen Ausbildung auch die wichtigen Grundlagen in beruflichen Schulen gelegt werden. Theorie und Praxis müssen Hand in Hand gehen. Leider scheint die Europäische Kommission diesem Aspekt noch nicht genug Aufmerksamkeit zu widmen und betont ausschließlich den praktischen Aspekt der dualen Ausbildung“, kommentierte Straubinger die Reden der EU-Kommissare für Bildung Androulla Vassiliou und für Arbeit, László Andor. „Ohne die beruflichen Schulen mit ihrem hohen Niveau könnte die duale Ausbildung in Deutschland nicht erfolgreich sein. Das muss in der Diskussion über eine Einführung dieses Systems in anderen EU-Staaten klar gesagt werden“, ergänzte Stefan Nowatschin, stellvertretender BLBS-Bundesvorsitzender und ebenfalls mit der BLBS-Delegation in Leipzig vor Ort.

Straubinger ermutigte die europäischen Sozialpartner, aktiv für die duale Ausbildung zu werben: „In einigen Ländern wird die Berufsausbildung gegenüber anderen Qualifikationen als minderwertig betrachtet. In der Schweiz, Österreich und Deutschland beweisen wir aber seit Jahren das Gegenteil.“ Jetzt sei es an der Zeit, umzudenken. „Sowohl Gewerkschaften als auch Arbeitgebervertreter müssen durch Informationskampagnen und interne Überzeugungsarbeit dazu beitragen, dass sich die duale Ausbildung auch tatsächlich durchsetzen kann“, forderte der BLBS-Chef.

 

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