dbb magazin 9/2022

Lehrkräfte müssen bis 2030 eingestellt werden, wenn keine schulpolitischen Vorhaben berücksichtigt werden. Gesamtausgaben für Bildungseinrichtungen als Prozentsatz des BIP Lehrkräfte werden bis 2030 neu ausgebildet. Lehrkräfte werden bis 2030 fehlen. 367.147 286.000 rd. 81.000 Prognose des Bildungsforschers Prof. i. R. Dr. Klaus Klemm Deutschlands Ausgabenanteil für Bildungseinrichtungen, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, lag 2018 unter dem OECD-Durchschnitt3: in Deutschland Stellen für die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter ab 2025* Stellen für die Unterstützung von Kindern in herausfordernden sozialen Lagen* Stellen, um dem Anspruch an den Inklusionsunterricht gerecht zu werden** OECD-Durchschnitt in Finnland (drittplatziertes OECD-Land in der PISA-Studie 2018) 4,3 Prozent 18.400 24.700 25.600 4,9 Prozent 5,1 Prozent * Vorhaben des Koalitionsvertrages der Regierungskoalition: > Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter ab 2025 > Einführung des „Startchancen“-Programms, welches die Stärkung von 4.000 allgemein- und berufsbildenden Schulen mit einem besonders hohen Anteil von sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern vorsieht. ** Da die Zuweisung der Lehrkräftestellen für die inklusiv zu unterrichtenden Schülerinnen und Schüler nicht auf transparenten Werten erfolgt, wurde der Bedarf basierend auf einer Abwägung der drei derzeit diskutierten Modalitäten errechnet. (3) OECD, wbv (2021): Bildung auf einen Blick 2021, OECD-Indikatoren, S. 299, https://www.bmbf.de/SharedDocs/Downloads/de/2021/210916-oecd-bericht-bildung-auf-einen-blick.pdf?__blob=publicationFile&v=5 [11.08.2022]. > Basierend auf der unrealistischen Annahme, dass bereits angekündigte, schulpolitische Maßnahmen keinen weiteren Lehrkräftebedarf voraussetzen, können die Annahmen der KMK zum Lehrkräfteeinstellungsbedarf als belastbar eingeschätzt werden. > Die Prognose der KMK geht von einem deutlich höheren Lehrkräfteangebot aus, beruht jedoch auf teilweise für mehrere Jahre konstanten Angebotszahlen, die als höchst unseriös eingeschätzt werden. Diese Zahlen variieren normalerweise, da sie von der Anzahl der Absolventen mit allgemeiner Hochschulreife, der Zahl der Lehramtsstudierenden und deren Erfolgsquote beeinflusst werden. > Prognose des Bildungsforschers Prof. i. R. Dr. Klemm übersteigt die Prognose der KMK um 480 Prozent. > Betrachtet man den zusätzlichen Stellenbedarf für Lehrkräfte für bereits beschlossene, schulpolitische Maßnahmen, wird die Dringlichkeit der Lage und der akute Handlungsbedarf erneut deutlich. Foto: ivosar/Colourbox.de FOKUS 13 dbb magazin | September 2022

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