dbb magazin 11/2020

blickpunkt dbb Fachhochschulpreis Nachwuchsmotivation dbb Vize Friedhelm Schäfer hat am 14. Oktober 2020 die vom dbb gestifteten Preise für die drei besten Abschlussarbeiten der Hochschulen für den öffentlichen Dienst verliehen. „Die prämierten Arbeiten zeigen, wie hoch die Qualität der Ausbildung an den Fach­ hochschulen für den öffentli­ chen Dienst ist“, betonte der Zweite Vorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion bei einer Feierstunde an der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt in Aschersle­ ben. Mit den dualen Studien­ gängen verzahnten die Hoch­ schulen für den öffentlichen Dienst die theoretische mit der praktischen Ausbildung und bereiteten so junge Men­ schen hervorragend auf ihre Tätigkeit im Staatsdienst vor, verdeutlichte Schäfer am 14. Oktober 2020 in seinem Grußwort. „Mit den von uns gestifteten Preisen wollen wir angehende Nachwuchskräfte motivieren“, so der dbb Vize weiter. „Ihre Leistungen werden gesehen und wertgeschätzt.“ Mit den Auszeichnungen wolle der dbb auch an die Politik das Signal senden, dass jeder Euro, den sie in Personal und Ausstat­ tung der Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst inves­ tiert, gut angelegtes Geld sei. Die breite Palette, die von den 38 Hochschulen für den öffentlichen Dienst angeboten wird, spiegelt sich auch in den Themen der prämierten Ab­ schlussarbeiten. So wurde mit dem ersten Preis die Master­ arbeit von Robin Radom von der Hochschule Harz mit dem Titel „Netzwerke der Arbeits­ marktintegration in einem in­ tegrierten Flüchtlingsmanage­ ment“ ausgezeichnet. Die Plätze zwei und drei gingen an Dennis Raab von der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt mit seiner Bachelorarbeit „Todeszeitbe­ stimmung/Leichenliegezeit – Neue Methoden zur Verbesse­ rung der Todeszeitbestimmung“ und an Lukas Baumann von der Hochschule Kehl, der sich in seiner Bachelorarbeit mit der „Entwicklung eines ‚Quick- Checks‘ des Kehler Manage­ ment-Systems © “ auseinander­ gesetzt hat. Die prämierten Arbeiten aus dieser vierten Auflage der Preisverleihung werden erneut im Rahmen der Reihe „Schriften des Praxis- und Forschungsnetzwerks der Hochschulen für den öffentli­ chen Dienst“ veröffentlicht. << Friedhelm Schäfer © Michael Kammler, FH Polizei Sachsen-Anhalt zu sein scheint als die Erfüllung der Mindestquoten. Statt sich aktiv für Menschen mit Behinderung zu öffnen, klagen die Arbeitgeber über den Fachkräftemangel. Hier stimmt etwas nicht. Der Verzicht auf die Beschäf­ tigung von Menschen mit Behinderung lässt sich mög­ licherweise mit Vorurteilen erklären. Den Unternehmen in der Privatwirtschaft scheint nicht ausreichend bekannt zu sein, dass Menschen mit Be­ hinderung in vielen Fällen gut ausgebildete Fachkräfte sind. Auch gibt es zahlreiche För­ dermaßnahmen, um Arbeits­ plätze nutzergerecht einzu­ richten. Hier zählen keine Ausreden mehr! Um gerade die Privatwirt­ schaft stärker in die Verant­ wortung zu nehmen, fordert der dbb seit Jahren eine deutli­ che Anhebung der Ausgleichs­ abgabe, die fällig wird, wenn die Quote nicht erfüllt wird. Auch eine Anhebung der Be­ schäftigungspflichtquote auf sechs Prozent sollte diskutiert werden. Digitalisierung mit Barriere- freiheit und klaren Regeln kann große Chancen schaffen Geht es um die konkrete Aus­ gestaltung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung, kann der digitale Wandel gro­ ße Chancen eröffnen. Aller­ dings muss bei der Implemen­ tierung digitaler Angebote das Thema Barrierefreiheit mitge­ dacht werden. Auch muss es klare Regeln ge­ ben, wie mit der durch neue Arbeitstechniken und -mittel einhergehenden Datenflut zu verfahren ist. Denn es besteht immer die Gefahr der Arbeit­ nehmerüberwachung, wenn digitale Verfahren Anwendung finden. Hier gilt es, die Schwer­ behindertenvertretungen zu stärken. krz << Wie macht sich der dbb für Menschen mit Behinderung stark? Der dbb fordert eine deutliche Anhebung der derzeitigen Aus­ gleichsabgabe, um es für Arbeitgeber unattraktiver zu machen, sich vor ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zu drü­ cken. Denn manchmal ist der Blick einfach verstellt und es bedarf eines politischen Impulses, um neue Chancen aufzuzeigen. Nach mehr als 25 Jahren konnten wir uns mit unserer Forderung nach einer Verdopplung der Behindertenpauschbeträge durchset­ zen. Das ist ein großer Erfolg. Barrierefreiheit ist nach wie vor ein zentrales Thema. Bereits beim Wohnungsbau muss hier ganz von selbst mitgedacht werden. Die Aufnahme des Themas beispielsweise in die einschlägigen Studi­ engänge wäre ein erster Schritt. Der digitale Wandel birgt für die Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderung viele Chancen, aber auch Risiken. Wir müssen die Rechte der Schwerbehindertenvertretungen weiter stärken, um Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Reform der versorgungsmedizinischen Grundsätze steht an. Hier geht es darum, Verschlechterungen bei der GdB-Festlegung zu verhindern. Erste Interventionen zeigen bereits Erfolg. Wir blei­ ben dran! Stefan Burkötter, Vorsitzender der dbb internen AG Behindertenpolitik 21 dbb > dbb magazin | November 2020

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