dbb magazin 10/2020

Achter Altersbericht Digitale Teilhabe sozialgerecht gestalten Die Digitalisierung ist eine der zentralen Entwicklungen unserer Zeit und verändert auch das Leben von älteren Menschen. Der am 12. August 2020 vorgestellte Achte Altersbericht „Ältere Menschen und Digitaliserung“ der Bundesregierung beleuchtet die Chancen und Herausforderungen der Digi­ talisierung für Ältere in den wichtigsten Lebensbereichen. Fazit: Die digitale Teilhabe kann die Autonomie von älteren Menschen stärken. Als Teil der öf­ fentlichen Daseinsvorsorge müssen insbesondere die Kommunen den Zu­ gang und die Nutzung von digitalen Angeboten sicherstellen. Doch es fehlt bisher an Infrastruktur, altersgerechten Geräten und Bildungsangeboten. Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie die Menschen zusammenarbei­ ten, wie sie miteinander kommunizieren und wie sie sich in ihren Sozialräumen bewegen. Für ältere Men­ schen birgt die Digitalisie­ rung erhebliche Potenziale im Hinblick auf ein gutes und selbstbestimmtes Altern sowie soziale Teilhabe. Wer beispielsweise aus gesund­ heitlichen Gründen nur ein­ geschränkt mobil ist, kann über einen Laptop oder ein Smartphone mit der Familie in Kontakt bleiben, sich in­ formieren oder Dienstleis­ tungen nutzen. Mittlerweile sind auch viele alltägliche Angelegenheiten, wie zum Beispiel das eigene Bankkon­ to verwalten, ohne Zugang zum Internet kaum noch zu bewältigen. Bisher gibt es kaum Erkennt­ nisse, welche Effekte die Digitalisierung auf die Le­ benswirklichkeiten von Seni­ orinnen und Senioren hat. Im Achten Altersbericht der Bundesregierung werden da­ her die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Leben älterer Menschen in den Le­ bensbereichen Wohnen, Mo­ bilität, soziale Integration, Gesundheit, Pflege sowie So­ zialraum von einer Experten­ kommission in den Blick ge­ nommen. << Sicher und selbstbestimmt leben Digitale Technologien können das selbstständige Leben – auch bei Pflegebedürftigkeit – in den eigenen vier Wänden unterstützen. Technische As­ sistenzsysteme und sogenann­ te Smarthome-Technologien ermöglichen beispielsweise, dass sich Türen automatisch öffnen oder sich Vitaldaten be­ rührungslos messen lassen. Saug- oder Mähroboter erleich­ tern die Haushaltsführung und handwerkliche Dienstleistun­ gen können mithilfe von digi­ talen Technologien vom Sofa aus beauftragt werden. Das Produkt- und Dienstleis­ tungsangebot ist riesig, wird von älteren Menschen bisher aber nur wenig genutzt. Laut Expertenkommission mangelt es oft an Wissen und Akzep­ tanz. Die Angst vor Datenmiss­ brauch und intransparente Verantwortlichkeiten führen gerade bei älteren Menschen zu Hemmnissen oder gar Ab­ lehnung digitaler Technologi­ en. Selbst wenn Interesse an einer digitalen Alltagsunter­ stützung besteht, scheitert die Umsetzung schließlich an feh­ lenden Informationen, hohen Anschaffungs- und Betriebs­ kosten oder einer zu komple­ xen Bedienung. Digitale Assis­ tenztechnologien können ihr Potenzial aber nur dann entfal­ ten, wenn sich die Menschen blickpunkt Model Foto: Colourbox.de 30 dbb > dbb magazin | Oktober 2020

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