dbb magazin 4/2020

frauen Deutscher Frauenrat Besuch beim Bundespräsidenten Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März waren Mitglieder des Deutschen Frauenrates zu Gast beim Bundespräsidenten in Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfing die rund 120 Spitzenfrauen aus den Mit- gliedsverbänden des Deutschen Frauenrates bereits am 6. März 2020 in seinem Berliner Amts- sitz Schloss Bellevue. Für die dbb bundesfrauenvertretung waren ihre Vorsitzende Helene Wildfeuer und Milanie Hengst mit dabei. Steinmeier würdigte in seiner Rede das langjährige Engage- ment der Mitgliedsorganisati- onen des Deutschen Frauenra- tes als wichtige Schrittmacher für die Gleichberechtigung. „Ich danke Ihnen allen für Ih- ren großen Einsatz, den viele von Ihnen ehrenamtlich leis- ten. Sie alle engagieren sich für die Sache der Frauen und Sie engagieren sich damit zugleich für die Sache der Demokratie“, so Steinmeier. Trotzdem seien die Errungen- schaften der Frauenbewe- gung auch heute nicht selbst- verständlich und könnten jederzeit wieder rückgängig gemacht werden. Die Demo- kratie werde ihren eigenen Idealen von Freiheit und Gleichheit erst dann gerecht, wenn Frauen und Männer gleichermaßen an ihr beteiligt seien, erinnerte Steinmeier. Im Anschluss an die Reden in- formierten sich der Bundes- präsident und seine Ehefrau Elke Büdenbender bei den Teilnehmerinnen über die Arbeitsschwerpunkte der je- weiligen Organisation. Wild- feuer und Hengst stellten die Situation der weiblichen Be- schäftigten im öffentlichen Dienst dar und erinnerten daran, dass die Herstellung von Gleichstellung und deren Erhalt ein zentraler Auftrag aller handelnden Personen in der Demokratie der Bundes­ republik sei. Führungspositionengesetz Die dbb bundesfrauenvertretung begrüßt die aktuellen Pläne zur Reform des Führungspositionengesetzes. Danach soll auch in Bundesunternehmen bald Schluss sein mit Führungsgremien ohne Frauen. Bis Ende 2025 sollen die wichtigsten Unternehmen im Alleineigentum des Bundes die Hälfte der Führungspositio- nen weiblich besetzen. „Die derzeit geltenden Regelungen für die Aufsichtsräte zeigen einfach sehr deutlich: Wer sich an die Quote hält, macht große Fortschritte bei der geschlechterge- rechten Besetzung von Führungspositionen und fördert den Kul- turwandel im eigenen Unternehmen“, machte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 6. März 2020 in Berlin deutlich. Nach Auffassung von HeleneWildfeuer wäre eine bindende Ge- schlechterquotierung der Führungspositionen eine denkbare Lö- sung für die Bundesverwaltung. „In den obersten Bundesbehör- den liegt der Anteil an weiblichen Führungskräften bei rund 36 Prozent. Eine fixe Frauenquote für Führungsaufgaben würde auch dort den Druck auf Führungskräfte erhöhen, weibliche Beschäftig- te stärker zu fördern.“ Deutlich effektiver noch als die Frauenquo- te im öffentlichen Dienst wertet Wildfeuer aber eine dringend notwendige Reformdes Beurteilungs- und Beförderungswesens. „Bei der dienstlichen Beurteilung wirken sich Geschlechterstereo- type deutlich auf das Vorankommen von weiblichen Beschäftig- ten aus. Das zeigen uns aktuelle Beurteilungsstatistiken.“ § << Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (3. Reihe, Mitte, links daneben Bundespräsidentengattin Elke Büdenbender) mit Mitgliedern des Deutschen Frauenrates beim Empfang anlässlich des Internationalen Frauentages im Schloss Bellevue. © Bundesregierung/Guido Bergmann 41 dbb > dbb magazin | April 2020

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==