dbb magazin 4/2020

<< Lehrerverbände im dbb Corona-Krise: Lehrkräfte leisten ihren Beitrag Die Vorsitzenden der Lehrerverbände unter dem Dach des dbb erklären: „Die Lehrkräfte stehen angesichts der Schulschließun- gen bereit, ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten.“ Die fünf Vorsitzenden Udo Beckmann (VBE), Jürgen Böhm (VDR), Gerlinde Kohl (KEG), Susanne Lin-Klitzing (DPhV) und Eugen Straubinger (BvLB) haben dazu am 15. März 2020 eine gemeinsame Erklärung abgegeben: „In Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen ist für alle Lehrkräfte klar, dass es nun gilt, so viel Betreuung wie nötig und so viel Lernunterstüt- zung wie möglich zu gewährleisten. Die Kultusministerien können auf die Bereitschaft der Lehrkräfte zählen. Dafür braucht es – wie in einigen Bundesländern bereits in An- griff genommen – klare Regeln und Anweisungen für Lehrkräfte, Schulleitungen, Schülerinnen und Schüler und Eltern. Gerade in einer derartigen Krisensituation endet die Dienstpflicht der überwiegend verbeamteten Lehrerschaft nicht. Diese muss aber klar und transparent ausgestaltet werden. Eine wichtige Frage ist zum Beispiel: Nach welchen Kriterien werden die Kolleginnen und Kollegen ausgesucht, denen die Notbetreuung der jüngeren Schülerinnen und Schüler, deren Eltern in systemrelevanten Be- rufen gebraucht werden, zugemutet werden kann? Hier erwar- ten wir klare Handlungsanweisungen der Ministerien an die Schulleitungen und deren volle Unterstützung sowie den Schutz der Kolleginnen und Kollegen, die selbst zur Risikogruppe gehö- ren beziehungsweise selbst kleine Kinder zu betreuen haben.“ mitgliedsgewerkschaften << dbb schleswig-holstein Bessere Betreuungsmög- lichkeiten für kranke Kinder Der dbb schleswig-holstein hat Landtag und Staatskanzlei aufgefordert, den Landtags­ beschluss zu besseren Betreu- ungsmöglichkeiten kranker Kinder nun auch umzusetzen. Offenbar habe man übersehen, dass das für Beamtinnen und Beamte maßgebende Landes- recht direkt angepasst werden könne, kritisierte der Landes- bund am 6. März 2020. Der Schleswig-Holsteinische Landtag hatte sich in seiner 29. Sitzung fraktionsübergrei- fend dafür ausgesprochen, die Betreuungsmöglichkeiten kranker Kinder durch ihre El- tern zu verbessern, indem die dafür bestehende Altersgrenze der Kinder von 12 Jahren auf die Vollendung des 14. Lebens- jahres angehoben wird. Die Politik habe es sich einfach gemacht und nur das Bundes- recht betrachtet, für das der Landtag gar nicht zuständig ist, monierte dbb Landeschef Kai Tellkamp. Deshalb habe man sich mit einem Appell begnügt. „Mit einer Schaufensterveranstal- tung geben wir uns allerdings nicht zufrieden. Es besteht nämlich sehr wohl die Mög- lichkeit, für einen nicht uner- heblichen Teil der Betroffenen die politisch gewollte Verbes- serung direkt umzusetzen: nämlich für die Beamtinnen und Beamten des Landes und der Kommunen“, unterstrich Tellkamp. In der geltenden Sonderurlaubsverordnung sei die kritisierte Altersgrenze vorgesehen. Diese landes- rechtliche Regelung könne problemlos auf das 14. Le- bensjahr angehoben werden. Tellkamp: „Dies ist eine gute Gelegenheit, den Menschen zu vermitteln, dass die Politik es mit ihren Aussagen ernst meint, und darüber hinaus ei- nen sinnvollen Beitrag zur Ver- einbarung von Familie und Be- ruf im öffentlichen Dienst und einer damit einhergehenden Attraktivitätssteigerung zu leisten.“ << DPVKOM Digitalisierungsdividende für Beschäftigte gefordert Die Bundesvorsitzende der Deutschen Kommunikations- gewerkschaft DPV (DPVKOM), Christina Dahlhaus, hat der Deutschen Post AG eine fal- sche Preispolitik in Bezug auf ihren Großkunden Amazon vorgeworfen. ImWDR kriti­ sierte sie am 10. März 2020, dass die Deutsche Post die Dienstleistung der Paketzu­ stellung oftmals auch „ver- schenkt“ habe. Damit habe sie Amazon selber großge- macht, so die Bundesvor­ sitzende. Bei der Deutschen Telekom steht die Kommunikationsge- werkschaft derweil vor einer neuen Tarifrunde. Die Entgelt- Tarifverträge sind fristgerecht zum 31. März 2020 gekündigt, dem Arbeitgeber wurden die Tarifforderungen mitgeteilt. Neben einer linearen Erhöhung der Entgelte um 5,7 Prozent, mindestens 200 Euro imMo- nat, die gerade bei den Be- schäftigten in den unteren Einkommensgruppen für mehr Geld im Portemonnaie sorgen soll, fordert die DPVKOM erstmals eine sogenannte Digi- talisierungsdividende. Damit sollen die Beschäftigten am unternehmerischen Erfolg und der Produktivitätssteige- rung durch die Digitalisierung beteiligt werden. Diese Divi- dende soll entweder in Geld ausgezahlt werden oder in Form einer Freistellung für Fortbildung genommen wer- den können und sich an be- triebswirtschaftlichen Kenn- zahlen orientieren. > Kai Tellkamp, Vorsitzender des dbb schleswig-holstein > Christina Dahlhaus, Bundesvorsitzende der DPVKOM 42 dbb > dbb magazin | April 2020

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