Protestkundgebung in Bremerhaven:

"Wir sind die 6 Prozent allemal wert!"

Wenige Tage vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen bekräftigten am 5. April 2016 zahlreiche Beschäftigte vor dem Stadthaus in Bremerhaven ihre Unterstützung für die von den Gewerkschaften erhobene Forderung von 6 Prozent mehr Einkommen. „Wie die nächste Verhandlungsrunde am 11. und 12. April verlaufen wird, ist völlig offen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie heute gekommen sind, um Flagge zu zeigen. Motivieren Sie auch Kollegen, die noch abseits stehen, und sich noch nicht für ihre Interessen einsetzen, bleiben Sie am Ball“, rief der Landesvorsitzende des dbb bremen, Jürgen Köster, den Kundgebungsteilnehmern zu.

Einkommensrunde 2016

„In Potsdam mussten wir uns von den Arbeitgebern anhören, dass es für unsere Einkommen keinen Nachholbedarf geben würde. Das ist nicht richtig, sondern nur polemisch. Lassen Sie mich den Spieß umdrehen: Wir sind unsere 6 Prozent ohne Nachholbedarf wert! Denn auch wenn der Staat derzeit dank guter Steuereinnahmen im Geld schwimmt, seine Beschäftigten tun es nicht“, stellte der stellvertretende Vorsitzende der dbb Bundestarifkommission, Siegfried Damm, klar. „Sie alle stehen jeden Tag dafür ein, dass der öffentliche Dienst so zuverlässig, engagiert und kompetent funktioniert, dass er keine Vergleiche scheuen muss. Sie haben Ihre Aufgaben unter schwierigen Bedingungen hervorragend erledigt, dafür haben Sie auch finanziell mehr Anerkennung verdient.“

„Nehmen Sie die heute gezeigte Entschlossenheit mit in die Dienststellen, zeigen Sie Ihren Unmut, wenn die Verhandlungen weiter verschleppt werden“, ermunterte der Vorsitzende des dbb Ortsverbandes Bremerhaven, Ralf Manning, die Kundgebungsteilnehmer. „Die dbb Verhandlungsdelegation wird in den kommenden Wochen jede Unterstützung benötigen. Denn sie wird nichts geschenkt bekommen.“

Hintergrund

Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD) sind insgesamt knapp zwei Millionen Beschäftigte betroffen: 147.335 Arbeitnehmer des Bundes, 1.241.845 Arbeitnehmer der Kommunen, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie 179.595 Beamte und 179.000 Versorgungsempfänger des Bundes, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll, um den Gleichklang der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung im öffentlichen Dienst zu gewährleisten. Die wirkungsgleiche Übertragung betrifft nur die Bundesbeamten, da die Kommunalbeamten nach den Landesgesetzen besoldet/versorgt werden.

 

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