56. dbb Jahrestagung

Wildfeuer: Beamtenkinder sind gleich viel wert – Erziehungszeiten in der Beamtenversorgung systemkonform anerkennen

„Verfassung ohne Verfallsdatum – Gesellschaft im Wertewandel“ unter diesem Motto führt der dbb in Köln seine Jahrestagung durch. Dabei stellt sich auch die Frage, wie die Anerkennung von Kindererziehungszeiten durch die Gesellschaft gesehen wird. Mit der Verabschiedung des Rentenpakets durch den Bundestag im Juni letzten Jahres ist auch hier der Wandel im gesellschaftlichen Bewusstsein deutlich geworden, indem die Anerkennung von Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder in der Rente verbessert wurde. Die gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung der Erziehungsleistung von Müttern hat sich gewandelt, Mütter erfahren mehr Wertschätzung als es in der Vergangenheit der Fall war.

Allerdings gilt das nicht für alle Mütter. Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt stellte Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Frage, warum für Pensionärinnen und Pensionäre nicht ebenfalls eine systemkonforme Fortentwicklung der Anerkennung von Kindererziehungszeiten geplant ist.

„Es ist schlicht und einfach ungerecht, wenn Erziehungsleistungen von Beamtinnen und Beamten, deren Kinder vor 1992 geboren worden sind, nicht entsprechend gewürdigt werden“, sagte Helene Wildfeuer am Rande der 56. dbb Jahrestagung am 12. Januar 2015. Sie forderte, dass entsprechende Regelungen getroffen werden müssen, um eine systemgerechte und angemessene Anerkennung zu erreichen. „Alle Mütter haben sich in der Kindererziehung engagiert, oftmals auf Kosten der Karriere. Die Gesellschaft erkennt inzwischen den Wert dieses Einsatzes an, aber das muss für alle Mütter gelten! Wie kann eine solche Anerkennung vor Jahreszahlen oder Systemgrenzen haltmachen? Wir haben uns gemeinsam mit dem dbb den Einsatz für die systemgerechte Anerkennung von Erziehungszeiten auf die Agenda gesetzt, um deutlich zu machen, dass Kindererziehung ein gesamtgesellschaftliches Thema ist.“

 

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