Weselsky: Deutschland investiert zu wenig in Bahn-Infrastruktur

Deutschland investiert zu wenig in seine Eisenbahn: Im europäischen Vergleich hinkt die Bundesrepublik bei den Investitionen in Schienennetz und Technik deutlich hinterher. Das bemängelte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, am 3. Juli 2017: „Diese Vernachlässigung schadet auch dem Ziel, die Schiene als vernetzten Verkehrsträger in der Europäischen Union insgesamt voranzubringen.“ Investitionen in die Eisenbahn könnten wesentlich zu den Klimazielen der EU beitragen und auch das Wirtschaftswachstum im europäischen Binnenmarkt beflügeln.

Andere EU-Staaten würden ihre Bahninfrastruktur weniger vernachlässigen. „Bei der Pro-Kopf-Investition in die Eisenbahninfrastruktur befindet sich Deutschland im europäischen Vergleich auf den hinteren Plätzen. Die GDL fordert daher eine nachhaltige Steigerung der Investitionen und den zielgerichteten Einsatz dieser Mittel zur Verbesserung der Infrastrukturqualität“, so Weselsky, der auch stellvertretender dbb Bundesvorsitzender ist. „Wenn wir Deutschen zu einer modernen und nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur in Europa beitragen wollen und die Schiene wettbewerbsfähig bleiben soll, muss hier weit mehr geschehen als in den vergangenen Jahren.“

Für die GDL stehe im Vordergrund, qualitativ hochwertige Arbeitsplätze im Eisenbahn-Sektor zu sichern und auch für die Zukunft gute Beschäftigungsperspektiven zu ermöglichen. Entsprechende Forderungen habe man an die Parteien zur Bundestagswahl gestellt. „Unser Interesse gilt seit jeher dem Erhalt und der Gestaltung der Arbeitsplätze im Wandel der Zeiten“, so Weselsky. Die seit Jahrzehnten stattfindende Verlagerung des Verkehrs auf die Straße müsse beendet werden. Ein leistungsfähiger und zuverlässiger Betrieb der Eisenbahninfrastruktur sei bereits heute nicht mehr gewährleistet.

 

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