Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Weselsky als Bundesvorsitzender bestätigt

Die GDL-Generalversammlung in Frankfurt am Main hat Claus Weselsky am 21. Juni 2022 mit

97 Prozent der Stimmen im Amt als Bundesvorsitzender der Gewerkschaft bestätigt.

 

Weselsky, der auch stellvertretender Vorsitzender des dbb ist, erklärte in seiner Grundsatzrede: „Mit der Ausweitung unseres Organisationsbereichs vom Zugpersonal auf das gesamte direkte Personal haben wir eine anspruchsvolle Aufgabe übernommen. Die diesjährigen Betriebsratswahlen haben eindrucksvoll gezeigt, dass dies die richtige Entscheidung war. Wir konnten rund 100 Mandate allein in den Wahlbetrieben der Deutschen Bahn mehr erzielen und haben somit fast 700 Betriebsratsmitglieder. So können wir die Interessen unserer Kollegen noch besser vertreten.“

Das sei auch nötig, denn die Deutsche Bahn (DB) lasse nichts unversucht, um die GDL zu schwächen und damit die Rechte der Eisenbahner auszuhebeln. „Schließlich möchte sie viel lieber mit ihrer treuen Hausgewerkschaft billige Sanierungstarifverträge schließen. Überhaupt tut sie alles, damit unsere Tarifverträge in so wenig Betrieben wie möglich angewendet werden müssen. So hat die DB die Anzahl dieser Betriebe willkürlich auf 17 von 74 Wahlbetrieben in den Eisenbahnverkehrsunternehmen festgelegt. Die zur gerichtlichen Feststellung der Mehrheiten in den Betrieben notwendige Unterschrift unter die Tarifverträge hat sie lange verzögert. Das ist bares Geld für die DB, denn sie unterläuft unsere besseren Ruhetagsregelungen und entzieht unseren Mitgliedern die erkämpften Rechte. Kein Arbeitgeber in diesem Land kann erfolgreich sein, wenn er sich gegen seine eigenen Beschäftigten stellt. Deshalb wird auch der DB-Konzern damit scheitern“, so der GDL Chef.

Weselsky kündigte an, dass die GDL weiterhin stark, unbestechlich und erfolgreich für ihre Ziele kämpfen werde: „Wir müssen unsere erfolgreichen Tarifabschlüsse für das Zugpersonal für alle Eisenbahner umsetzen. Die Entgelt- und Arbeitsbedingungen der Eisenbahner in ganz Deutschland müssen weiter verbessert werden: Denn nur mit attraktiven Rahmenbedingungen werden junge Menschen auch künftig noch Eisenbahner werden wollen und das ist dringend nötig bei dem leergefegten Arbeitsmarkt. Wegen des Tarifeinheitsgesetzes (TEG) benötigen wir dazu die Mehrheit der Mitglieder in den Betrieben – und zwar unabhängig davon, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Sommer entscheidet. Auch wenn er beschließt, dass das TEG nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar ist, müssen wir noch mehr Eisenbahner von unseren Leistungen überzeugen. Die DB und ihre Hausgewerkschaft werden nichts unversucht lassen, um das zu verhindern, damit sie weiterhin mauscheln und billige Sanierungstarifverträge schließen können. Die Mitgliederentwicklung in all unseren sieben Bezirken und bei unseren 59 Tarifpartnern lässt uns dabei aber zuversichtlich in die Zukunft schauen. Nicht zuletzt müssen wir unsere politische Arbeit verstärken. Der Verkehr muss endlich auf das umweltfreundlichste Verkehrsmittel Schiene verlagert werden – und zwar nicht nur in Sonntagsreden. Nur ein zukunftsfähiges Eisenbahnsystem gewährt dauerhaft Arbeitsplätze für unsere Eisenbahner.“

 

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