Forstgewerkschaft Bund Deutscher Forstleute (BDF)

Waldumbau braucht Forstleute

Die Mitglieder der Forstgewerkschaft Bund Deutscher Forstleute (BDF) sehen sich durch den kürzlich veröffentlichten Waldzustandsbericht in ihren Sorgen um die Wälder bestätigt. Die Bedeutung der Wälder erfordere einen Paradigmenwechsel hin zu stabilen zukunftssicheren Ökosystemen.

Bereits im September 2019 hatte der Deutsche Verband Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) in seinem Positionspapier „Anpassung der Wälder an den Klimawandel“ die Politik aufgefordert, den seit dreißig Jahren vielerorts bereits praktizierten Umbau der Wälder zu intensivieren und an den Klimawandel anzupassen. „Für dieses anspruchsvolle Ziel fehlt in den öffentlichen Forstbetrieben und Verwaltungen allerdings das Forstpersonal“, so BDF Bundesvorsitzender Ulrich Dohle am 25. Februar 2021. „Es besteht die ernsthafte Sorge, dass uns im Rahmen des fortschreitenden Klimawandels ganz einfach die Zeit wegläuft.“

„Dabei wachsen in den Ausbildungsbetrieben und Hochschulen künftig genügend motivierte Forstleute nach, die zusammen mit anderen Fachleuten an dieser Zukunftsaufgabe arbeiten können“, weiß Dohle. Der BDF fürchtet, dass die neuen Erfordernisse noch nicht wirklich in den Köpfen von Politik und Entscheidern angekommen seine. Dazu gehöre auch, die anstehende Novellierung des Bundesjagdgesetzes an ökologischen Erkenntnissen auszurichten. „Die Baum- und Pflanzenarten des Ökosystems Wald vermehren sich nur dann von selbst, wenn Reh und Hirsch sie so wenig verbeißen wie in einem Urwald“, so Vorsitzender Dohle, der selbst ein Forstrevier leitet.

Der Wiederaufbau der zerstörten Waldgebiete dauert aus Sicht der Forstgewerkschaft BDF mindestens eine Generation von Forstleuten, der klimagerechte Umbau aller Wälder sei eine Jahrhundertaufgabe. „Leider ist das Forstpersonal in den letzten Jahrzehnten im Sinne einer ertrags- und renditeorientieren Waldbewirtschaftung sehr stark reduziert worden und außer Geld für die Wiederbewaldung und guten Worten für uns als Personal sehen wir noch keine Verstärkung mit Fachleuten für die Wälder“, beklagt Ulrich Dohle die Situation. „Im Gegenteil, teilweise geht der Personalabbau in der Krise ungerührt weiter – so zum Beispiel aktuell in Brandenburg.“

 

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