Verbraucherschutz-Präsident: System der Lebensmittelüberwachung funktioniert

Der Präsident des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelkontrolle (BVL), Helmut Tschiersky, bewertet die große Zahl veröffentlichter Warnungen vor unsicheren Lebensmitteln positiv. Diese zeige, „dass das System der Lebensmittelüberwachung in Deutschland funktioniert“, sagte Tschierksy dem „dbb magazin“ (Ausgabe Juli/August 2013). „Hersteller und Händler werden der Verantwortung für die Sicherheit ihrer Produkte gerecht, die ihnen das Gesetz zuweist.“

Der Präsident verwies auf das gemeinsame Infoportal von BVL und Ländern www.lebensmittelwarnung.de, das seit 2011 online ist. Über 4,5 Millionen Besucher haben diese Warnungen seither angeklickt, 4.000 Verbraucher folgen regelmäßig über Twitter. „Viele Meldungen im Portal sind Folge betrieblicher Eigenkontrollen und von Rückrufen der Unternehmen“, sagte Tschiersky. Gemessen am riesigen Angebot von Lebensmitteln und an den globalen Warenströmen sei das Niveau der Lebensmittelsicherheit in Deutschland und Europa „insgesamt so hoch wie noch nie“. Dennoch werde man in einem so sensiblen Bereich wie der Lebensmittelerzeugung auch immer mit Risiken leben, „auf die wir uns einstellen und denen wir mit entsprechenden Maßnahmen begegnen müssen“.

Als für das Risikomanagement unverzichtbar bezeichnete Tschiersky die enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Ländern und Bund, aber auch die Verzahnung mit der EU und ihren Mitgliedstaaten. Dazu gehöre beispielsweise das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel RASFF, dessen nationale Kontaktstelle beim BVL angesiedelt ist. Eine Taskforce beim BVL, in der Vertreter der Bundesländer, des BVL, des Bundesinstituts für Risikobewertung, des Robert-Koch-Instituts und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erstmals bei der Bekämpfung der EHEC-Krise zusammengearbeitet und die Ursache des EHEC-Ausbruchs aufgeklärt hatten, habe sich im vergangenen Jahr bei der Aufklärung des Norovirus-Ausbruchs erneut bewährt und sei inzwischen institutionalisiert worden.

Mit Blick auf den Lebensmittelhandel im Internet empfahl Tschiersky den Verbrauchern, in Onlineshops einzukaufen, die mit den D21-Siegeln versehen sind. „Diese Siegel garantieren gewisse Standards wie Datensicherheit und Bonität des Verkäufers. Es ist geplant, noch weitere Qualitätskriterien an diese Siegelvergabe zu knüpfen, damit die Sicherheit von Lebensmitteln auch beim Einkauf im Internet gewährleistet ist.“

 

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