„Die Zukunft unserer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft hängt in großem Maße davon ab, wie es uns gelingt, die unendlichen technischen Möglichkeiten und digitalen Angebote, die individuelle Entwicklung der jungen Menschen und unsere demokratischen Grundwerte miteinander zu verknüpfen“, sagte Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR), am 15. September 2017.
Mit dem Prozess der Digitalisierung gingen zwar große Chancen einher. Sie sei aber kein „Allheilmittel“, man könne damit nicht alle pädagogischen Herausforderungen lösen. Schule in einer digitalen Gesellschaft müsse sich vielmehr mit diesen Herausforderungen auseinandersetzten und beste pädagogische und technische Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. „Dabei spielen zukunftsorientierte Bildungskonzepte beziehungsweise organisatorisch und personell gut aufgestellte Schulen die entscheidende Rolle. Die Politik ist nun gefragt, damit realistische Bedingungen an den Schulen geschaffen werden können, um so diesen wichtigen Prozess entsprechend umsetzen und begleiten zu können“, forderte Böhm.
Es komme darauf an, die digitalen Strukturen und Medien sinnvoll in die Unterrichtskonzepte einzubinden. Dabei müsse es jedoch immer um den pädagogischen Mehrwert und den Erkenntniszuwachs für die Schüler gehen und niemals um den Einsatz von Technik zum Selbstzweck. Qualifizierte Lehrkräfte seien dabei der ausschlaggebende Faktor. „Den Lehrkräften kommt im Prozess der Digitalisierung künftig eine noch größere Bedeutung zu. Wer denkt, dass die Lehrkraft in Zukunft überflüssig sein wird oder durch digitale Endgeräte ersetzt werden kann, der hat die Zeichen und die möglichen Risiken einer zunehmend medialen Zeit nicht erkannt“, so der VDR Chef. Zudem erteilte er allen Bestrebungen eine Absage, den Digitalisierungsprozess dahingehend missbrauchen und uminterpretieren wollen, um differenzierte Bildungswege in Frage zu stellen und ideologisch motivierte Einheitsschulsysteme zu installieren.