Unbefristete Streiks nicht mehr ausgeschlossen

Tarifverhandlungen für Berliner Charité gescheitert

Die Tarifkommission der dbb tarifunion hat am 24. März 2011 das Scheitern der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Berliner Charité festgestellt. Zugleich empfahl die Tarifkommission dem Vorstand der dbb tarifunion, die Urabstimmung einzuleiten. Damit sind unbefristete Streiks an dem Berliner Universitätsklinikum nicht mehr ausgeschlossen.

„Mit ihrem Warnstreik am 15. März 2011 haben die Beschäftigten eindrucksvoll gezeigt, dass es ihnen ernst ist mit ihren berechtigten Forderungen“, sagte Arne Goodson, Verhandlungsführer der dbb tarifunion. „Der Arbeitgeber hat dies aber offensichtlich nicht verstanden und in den letzten Verhandlungen am 16. März 2011 kein wirklich verbessertes Angebot vorgelegt. Jetzt muss er die Konsequenz tragen - und die heißt Streik.“

Das Arbeitgeberangebot sah eine Anhebung der Entgelte in 2-Prozent-Schritten bis 2017 vor. Damit, so Goodson, würde der Rückstand von 14 Prozent zum Bundesniveau - wenn überhaupt – viel zu langsam aufgeholt.

Die dbb tarifunion fordert weiterhin eine spürbare Gehaltserhöhung für die Beschäftigten ab Januar 2011, die Anpassung der Entgelte bis zum Jahr 2014 (wie beim anderen landeseigenen Krankenhausbetrieb „Vivantes“) und ein Ende der Unterscheidung nach Tarifgebiet Ost und West.

Seit November 2010 hatten dbb tarifunion und Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Tarifverhandlungen zur Erhöhung der Entgelte der Beschäftigten und zur Fortentwicklung des Tarifrechtes an der Charité geführt. Auch die ver.di Tarifkommission hat inzwischen das Scheitern der Verhandlungen erklärt, bei denen es vor allem darum gegangen war, den bis zu 14-prozentigen Abstand der Einkommen der Charité-Beschäftigten zu den Einkommen der Beschäftigten in anderen Universitätskliniken und Krankenhäusern aufzuholen.

 

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